Snail Trail

Filmplakat: Snail Trail

FBW-Pressetext

Am Anfang ist das Licht. Und der Weg nach oben. Die Schnecke bildet ihr Haus und macht sich auf den Weg. Es ist anstrengend und ungewiss. Doch dann entwickelt sich etwas. Aus der Schnecke heraus. Sie wird schneller, erklimmt die Leiter der Zivilisation. Bis sie ganz oben angekommen ist. Und dann. Vorwärts oder rückwärts? Und wo liegt eigentlich der Unterschied? Aus einem raffinierten Mix aus Farbe, Licht und Ton komponiert Philipp Artus in SNAIL TRAIL ein meisterliches Werk. Das Thema der Evolution gibt zwar den gedanklichen Leitfaden vor, doch ansonsten ist der Zuschauer aufgefordert, zu eigenen Interpretationen, Gedanken und Schlüssen zu kommen. Und diese bleiben nicht aus, denn ganz von selbst gerät man in den Fluss des phosphoreszierenden Lichts der digitalen Animation und der Soundkulisse, die sofort zu verschiedenen Assoziationen führt. Wenn die Schnecke am Ende des Films wieder da ist, wo sie begonnen hat, könnte man aufgeben. Oder einfach zu einer neuen Runde ansetzen. Wie im Leben eben. Ein originelles Animationsexperiment, das begeistert und inspiriert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Philipp Artus
Drehbuch:Philipp Artus
Kamera:Philipp Artus
Schnitt:Philipp Artus
Länge:3 Minuten
Produktion: Philipp Artus

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Animationsfilm SNAIL TRAIL schafft mit den aktuellen technischen Mitteln einer Verbindung aus 3D-Animation und Stop-Motion-Technik ein sowohl hochästhetisches wie filmkünstlerisches Gesamtkunstwerk. Dabei ist die philosophische Grundhaltung eine universelle. Die Schnecke als Urtier zeigt die Entwicklung der menschlichen Zivilisation in einem einzigen Kreislauf.
Wie sie Hindernisse überwindet, sich wandelt, ihre Gestalt verändert, zeigt der Film in 180 Sekunden. Bewegung und Geschwindigkeit wechseln, bleiben aber immer elegant und ziehen den Blick auf sich. Die begleitende Musik und Tonspur verstärken den Eindruck einer elementaren Bewegung und erzeugen eine ganz eigene Spannung.
Diese Komposition kann als Filmkunst gelten, die im Experimentalfilm-Bereich außerordentlich durch ihre konsequente philosophische Dimension wie in ihrer künstlerischen Ausführung wirkt.