Shopping Tour

Filmplakat: Shopping Tour

FBW-Pressetext

Es ist Sonntag. Für einen gemütlichen DVD-Abend zuhause braucht Linda noch ein paar Zutaten. Da sieht sie, dass wundersamerweise ein Supermarkt geöffnet ist. Doch warum ertönen so komische Ansagen aus dem Lautsprecher? Und warum sind die anderen Kunden so seltsam? Und wer ist der Mann, der ihr auf Schritt und Tritt folgt und unbedingt ihren Wagen will? Eine skurril witzige Grundidee, ein knackiges Drehbuch und Darsteller mit Spaß am irrwitzigen Spiel: Mehr braucht es nicht für einen wirklich kurzweiligen 15minütigen Film, der von den Mainzer Mediendesignstudenten Vera Zimmermann und Alexander Meier mit einem gekonnten Blick für das richtige Timing inszeniert wurde. So macht Kurzfilm Spaß. Aber Vorsicht: Nicht jeder Einkaufsbummel endet an der Kasse!
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Kurzfilm
Regie:Vera Zimmermann; Alexander Meier
Darsteller:Maja Beckmann; Jan Sosniok; Stefan Bachmann
Drehbuch:Vera Zimmermann; Alexander Meier
Kamera:Christian Emmerke
Schnitt:Christian Zimmerman
Musik:Nils Bergholz
Länge:15 Minuten
Produktion: Alexander Meier, Vera Zimmermann
Förderer:Fachhochschule Mainz

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die heutige Art von Konsum-Terror besteht darin, dass man kaum noch etwas in einem Supermarkt einkaufen kann, ohne sich dabei entweder schuldig an irgendeiner Form der Ausbeutung zu machen oder einem Krankheitsrisiko auszusetzen. Dieses Dilemma bringt SHOPPING TOUR in der Form einer Groteske sehr komisch und einfallsreich auf den Punkt. Im „Prima“ herrschen eindeutig andere Regeln als in jedem anderen Supermarkt, und dies muss die Heldin schnell feststellen, als sie beim Shoppen bei jedem Produkt in ihrem Einkaufswagen die Durchsage über dessen Defizite anhören muss. Langsam wird klar, dass diese Warnhinweise durch den Wagen ausgelöst werden, und dass sie an der Kasse die so deklarierten Waren nicht bezahlen kann. Sie muss solange im Markt bleiben, bis sie eine „saubere Ware“ im Einkaufswagen vorweisen kann. Der Laden erweist sich als ein Arrestlager, in dem schon viele andere Menschen gefangen sind, die in Lektionen zu einem vermeintlich gesunden Leben gedrillt werden. Ein Entkommen scheint unmöglich, doch die Heldin entwickelt eine Fluchtstrategie, durch die sie zugleich noch ihren eingefrorenen Freund retten kann. Der Film überzeugt mit einer Vielzahl von bizarren Ideen, durch die sowohl die Zustände in der Nahrungsmittelindustrie wie auch die zum Teil totalitären Aktionen der ökologischen Gegenkultur satirisch auf die Spitze getrieben werden. Mit seinem Trash-Look, dem komödiantischen Spiel der Darsteller und der rasanten Inszenierung ist er auch filmisch gekonnt umgesetzt. So wird nun dieses Produkt mit dem Etikett „besonders wertvoll“ versehen.