Selbstgespräche
FBW-Pressetext
Eine melancholische Komödie über Sprachlosigkeit, in der pausenlos geredet wird, spielt sie doch größtenteils in einem Call Center. Der Chef spricht nur in Hülsen, der beste Verkäufer ist autistisch und will eine Telefonbeziehung mit einer Frau. Als diesem wegen niedriger Verkaufsquoten die Schließung droht, ordnen sich die Mitarbeiter einem gemeinsamen Ziel, der Rettung des Arbeitsplatzes, unter. Zu großen Teilen kammerspielhaft ist dies nur der Rahmen für verschiedene Einzelschicksale, die mit wohltuender Leichtigkeit in kleinen Tableaus ineinander verwoben werden. Selbstgespräche ist ein sympathischer Film , der seine Figuren genau beobachtet und mit liebevollem Blick ihre Schwäche aufzeigt.Filminfos
Kategorie: | Arthouse |
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Gattung: | Spielfilm; Tragikomödie |
Regie: | André Erkau |
Darsteller: | August Zirner; Maximilian Brückner; Antje Widdra; Johannes Allmayer |
Drehbuch: | André Erkau |
Weblinks: | ; |
Länge: | 101 Minuten |
Kinostart: | 31.07.2008 |
VÖ-Datum: | 12.02.2009 |
Verleih: | Filmlichter |
Produktion: | Geißendörfer Film- & Fernsehproduktion KG |
FSK: | 0 |
Jury-Begründung
Ein Call Center als Mikrokosmos der besonderen Art in einer Welt, die aus den Fugen gerät.Menschen, die mit der Gabe zu sprechen, zu überzeugen, zu überreden, letztendlich zu verkaufen ihren Lebensunterhalt hart verdienen und zugleich das von der Schließung oder dem Outsourcing bedrohten Unternehmen zum Überleben helfen müssen, mutieren zu Sprachrobotern.
Im privaten Bereich versagt aber ihre Fähigkeit zur Kommunikation: Beziehungen sind in der Krise, scheitern oder kommen gar nicht zustande. Man kann oder will nicht miteinander sprechen, ist unfähig zuzuhören. Ein treffliches Spiegelbild für die Kommunikationsunfähigkeit unserer Gesellschaft!
Die Besetzung der Hauptfiguren ist gekonnt, ihr Spiel unter sicherer Führung realistisch-glaubhaft. Eine gute Kamera besticht durch schöne und detailgenaue Einstellungen.
Die musikalische Begleitung und die präzise Montage sind weitere positive handwerkliche Merkmale eines erstaunlich perfekt inszenierten Debüt-Films um ein Thema von großer gesellschaftspolitischer Relevanz.