Sehnsucht nach Afrika
Kurzbeschreibung
Eine satirisch-ironische Entlarvung der Kolonialherrschaft und des Krieges (1. Weltkrieg) in Afrika (Franzosen contra Deutsche)Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Jean-Jacques Annaud |
Darsteller: | Jean Carmet; Jacques Dufilho; Catherine Rouvel |
Drehbuch: | Jean-Jacques Annaud; Georges Conchon |
Schnitt: | Françoise Bonnot |
Musik: | Pierre Bachelet |
Länge: | 92 Minuten |
Kinostart: | 12.02.1987 |
Produktion: |
Jury-Begründung
Der Erstlingsfilm Jean-Jacques Annauds, der zehn Jahre nach seinem Entstehen in deutscher Fassung vorgelegt wird, besticht vor allem durch die Genauigkeit seiner Personenbeschreibung. Das Bild, das er von den Figuren seines Spiels vermittelt - typischen Durchschnittsfranzosen, pathetischen Kleinbürgern mit beschränktem Horizont - steht in der Tradition der Schilderung des gleichen Personenkreises in den großen französischen Filmen der 40er und 50er Jahre.Die Projizierung der Denk-und Verhaltensweisen dieser Typen auf einen kolonialafrikanischen Schauplatz des Ersten Weltkrieges schafft zusätzliche Komödieneffekte, derer sich das Drehbuch und die Regie reichlich bedienen. Der ironische Bogen, der die ganz operettenkriegshafte Handlung überspannt, wird nur einmal unterbrochen, und hier liegen die Einwände des Bewertungsausschusses.
Die Entwicklung des jungen Geographen vom Kriegsgegner sozialistischen Einschlags zum Westentaschenstrategen im afrikanischen Busch und "Napoleon der Savanne", wie ihn das Presseheft nennt, erfolgt zu abrupt, nicht ausreichend motiviert und deshalb unglaubwürdig. Die dramaturgische Vernachlässigung dieser Figur ist umso bedauerlicher, als sich die Haltung des Films gegenüber der drangsalierten schwarzen Bevölkerung als sympathisch ehrlich erweist.