Riesenkamell & Schokokuss
Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Meike Fehre |
Drehbuch: | Meike Fehre |
Musik: | Tim Stanzel; Eike Hosenfeld |
Länge: | 6 Minuten |
Produktion: | ahoifilm Meike Fehre |
Förderer: | FFHSH |
Jury-Begründung
Seit nunmehr 26 Jahren sind die beiden Teile Deutschlands wieder vereint. Die DDR gibt es nicht mehr. Sie existiert in Erinnerungen – und in Biografien. Die Filmemacherin und Künstlerin Meike Fehre erzählt in ihrem Film RIESENKAMELL UND SCHOKOKUSS zwei dieser Biografien. Es sind die ihrer Eltern. Die Mutter verbrachte ihre Kindheit im Westen, der Vater im Osten.Meike Fehre hat von beiden Kindheiten, die vielleicht von anderen Produkten und Idealen, aber auch von denselben Wünschen und Fantasien geprägt waren, die wichtigsten Eindrücke und Erinnerungen aufgegriffen. Aus ihrer eigenen Perspektive als Kind erzählt Fehre von ihren Eltern und den damals getrennten Welten. Ihre Animationen sind von einer großen Detailfreude und einer ebensolchen Kunstfertigkeit geprägt. Verschiedene Animationsstile, Formen, Farben, Materialien verbinden sich zu einer wunderschönen verspielten Melange. Durch die kindliche Perspektive eignet sich der Film auch als eine Art erste Geschichtsstunde für Kinder, wobei die Jury anmerkt, dass auch hier sicherlich immer begleitende Gespräche mit Erwachsenen dienlich und notwendig sind. Doch erscheint der Film ein guter Einstieg in ein Thema, das viel zu spannend ist, um lediglich als trockener Schulstoff vermittelt zu werden.
RIESENKAMELL UND SCHOKOKUSS ist kein komplett neuer Ansatz, um sich dem Thema „Geteiltes Deutschland“ zu nähern. Und doch ist es eine sehr persönliche, sympathische und auch berührende Auseinandersetzung mit einer subjektiven Erinnerung, die genau durch diese Qualitäten eine universell gültige Wahrheit in sich trägt.