Räuber Kneißl
FBW-Pressetext
Mathias Kneißl ist einer der vielen Volkshelden Bayerns. Der lebensfrohe Junge aus armen Verhältnissen taugt eigentlich nicht zum Verbrecher. Trotzdem gerät er immer tiefer in ein Milieu, das er im Grunde verabscheut. Dieses wilde, kurze Leben bildet den Stoff für einen spannenden Abenteuerfilm mit Elementen aus Volkstheater, Heimatfilm, Märchen und einer reizvollen Portion Western-Anleihe. Regisseur Marcus H. Rosenmüller erzählt diese Geschichte mit vielen interessanten Charakteren. Die gute Ausstattung und die schöne Kameraführung schaffen stimmungsvolle Kinobilder. Ans Herz geht vor allem auch die Liebesgeschichte von Kneißl und Mathilde, die von Maximilian Brückner und Brigitte Hobmeier mitreißend verkörpert wird.Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Geschichtsfilm; Spielfilm; Kriminalfilm |
Darsteller: | Thomas Schmauser; Maximilian Brückner; Brigitte Hobmeier; Maria Furtwängler |
Drehbuch: | Christian Lerch; Karin Michalke |
Weblinks: | ; |
Länge: | 113 Minuten |
Kinostart: | 21.08.2008 |
VÖ-Datum: | 19.03.2009 |
Verleih: | Movienet |
Produktion: | Wiedemann & Berg Filmproduktion GmbH & Co. KG |
FSK: | 12 |
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Jury-Begründung
Spannender und gut besetzter Film auf der Basis der Legende vom Räuber Kneißl, der über Jahrhunderte und auch noch heute den Ruf eines bayerischen Robin Hoods genießt. Regisseur Marcus H. Rosenmüller gelingt es mühelos die Tragik dieser Figur vor dem historischen Hintergrund des auslaufenden 19ten Jahrhunderts leichthändig und unterhaltsam zu skizzieren, wobei er auf Stilmittel des anspruchsvollen amerikanischen Western zurückgreift, ohne einen Hauch von übertriebenem Aktionismus zu zelebrieren. Vielmehr gelingt es ihm einfühlsam, die Geschichte und ihre Figuren zu entwickeln.Tiefe Betroffenheit und gelebte Armut in harten wirtschaftlichen Zeiten werden mit großem Ausdruck, intensiver Mimik und Gestik glaubhaft dargestellt.
Von gediegenem handwerklichen Können zeugt der Kunstgriff mit Westernmusik und Zitaten aus berühmten Filmvorbildern, einem bayerischen Heimatfilm ein angenehmes Stück amerikanisches Erzählkino einzuhauchen. Rosenmüller inszeniert dies so unaufdringlich und zurückhaltend, dass man es erst merkt, wenn das verliebte Paar zu zweit auf einem Fahrrad über die Wiesen weitläufiger Landschaften Niederbayerns streift und man ehe man sich versieht, in eine Stimmung versetzt wird, wie weiland bei „Butch Cassidy and the Sundance Kid“. Dies wirkt keineswegs aufgesetzt, sondern schwingt in perfekter Harmonie mit dem sehnlichen Wunsch aller Beteiligten, der wirtschaftlichen Misere und der Schwindsucht in der Heimat zu entkommen, mit dem unerreichbaren Ziel auf ein besseres Leben in Amerika. So bleibt am Ende augenzwinkernd wenigstens ein stilechter amerikanischer Showdown im bayerischen Heuschober vor den Gewehrmündungen preußischer Pickelhauben. Rosenmüllers „Postcard to Hollywood“: Auch in Bayern kann man gute Unterhaltung drehen, mit vielleicht geringem Budget, aber mit sehr viel Fantasie.