psst pp Piano - Hommage á Mary Bauermeister
FBW-Pressetext
Die deutsche Künstlerin Mary Bauermeister organisiert in den 1960er Jahren in ihrem Kölner Atelier das Contre-Festival als Gegenfestival zum offiziellen IGNM-Festival, wo ungewöhnliche Konzerte für die neue avantgardistische Szene u.a. mit John Cage, Nam June Paik und Hans G. Helms aufgeführt werden. Dies macht sie rückblickend zur „Mutter der Fluxusbewegung“. Regisseur Gregor Zootzky inszeniert diese Liebeserklärung an eine herausragende Künstlerpersönlichkeit in einem cartoonähnlichen, zeichnerisch sehr ästhetischen Animationsfilm in Schwarzweiß mit selektiver Farbgebung. Dabei bezieht er den prägenden Geist der Kunstgeschichte vom Dadaismus bis zu den Surrealisten, Freud und die Schrecken der Weltkriege ein. Intellektuell, anspruchsvoll und originell!Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Gregor Zootzky |
Drehbuch: | Gregor Zootzky |
Kamera: | Gregor Zootzky |
Schnitt: | Udo Steinmetz |
Musik: | Simon Stockhausen |
Länge: | 11 Minuten |
Produktion: | Atelier Gregor Zootzky Gregor Zootzky |
FSK: | 0 |
Förderer: | Filmstiftung NRW; Landschaftsverband Rheinland |
Jury-Begründung
Als Animationsfilm und Hommage für Mary Bauermeister, einer Persönlichkeit und Mittlerin der Kölner Künstlerszene seit Anfang des 20. Jahrhunderts zeigt der Film in Cartoonmanier in raschen Abfolgen markante Ereignisse beginnend mit dem Ersten Weltkrieg. Über , die Dadaisten, die Surrealisten wie Magritte und weiter zu den Ereignissen der darstellenden Kunst und Musik erreicht der Film das Jahr 1963, wo er sich nach Amerika verabschiedet und eine Fortsetzung verspricht.In kürzester Zeit umreißt der Film damit eine Ära von Künstlern, die die Moderne maßgeblich geprägt hat. In seinen zeichnerischen Mitteln trifft er dabei den Stil der Zeit. In klarem Schwarzweiß und stilistisch möglicherweise von den Karikaturen der Zwanziger Jahre inspiriert, werden die Ideen vermittelt, die die aktuellen Kunstströmungen beeinflussen. Dabei wird die Figur der Mary Bauermeister zwar eingeflochten, doch wird einem nicht informierten Zuschauer nicht unmittelbar klar, warum dies eine Hommage sein könnte.
Das tut der Wirkung des Films jedoch keinen Abbruch und so hat sich die Jury anregend unterhalten gefühlt. Auch die gewählte Musik unterstreicht die Dynamik des Films und erleichtert die Überleitungen von einer Ära zur nächsten. Der Film bietet eine ungewöhnlich inspirierte Form, sich mit Erscheinungsformen der Kunst auseinander zu setzen.