Paparazzi

Kinostart: 11.05.06
2004
Filmplakat: Paparazzi

FBW-Pressetext

Produzent Mel Gibson hat einen kurzen, humorvollen Auftritt als Filmstar, der an seinem Problem arbeitet, von den Medien gnadenlos verfolgt zu werden. Das B-Movie mit gehobenem Niveau geht das Thema Paparazzi und Gegenwehr als Actionthriller an, die Selbstjustiz wird nicht glorifiziert.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Thriller
Regie:Paul Abascal
Darsteller:Cole Hauser; Robin Tunney; Dennis Farina
Drehbuch:Forrest Smith
Länge:84 Minuten
Kinostart:11.05.2006
Verleih:VCL Filmverleih
Produktion: Icon Productions, Twentieth Century Fox; Icon Entertainment
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Das Thema „Paparazzi“ ist in den vergangenen Jahren in Hollywood und auch in Europa - spätestens seit Prinzessin Dianas Tod - zu einem Reizthema geworden, das viele Stars und auch politische Persönlichkeiten beschäftigen musste.
Dass sich nun ein Megastar der amerikanischen Filmszene wie Mel Gibson als Produzent eines Films zu dieser Thematik mit einem relativ unbekannten Regisseur und Hauptdarsteller einbringt, bestätigt dieses latente Übel.
Die Geschichte um einen jungen Schauspieler aus der amerikanischen Provinz, der in Hollywood durch einen Actionfilm über Nacht zum Star wird und erkennen muss, dass sein Leben und das seiner Familie nun nicht mehr ausschließlich in seinen eigenen Händen liegt, sondern der Gnade der Medien ausgesetzt ist, ist plausibel und nachvollziehbar erzählt. Ebenso – und dies in bester Hollywood-Tradition – sein Rachefeldzug gegen die Paparazzi, die ihn menschlich und moralisch beschädigten und das Leben seiner Familie aufs Spiel setzten.
Das Drehbuch beschreibt sehr linear und nicht überaus einfallsreich diese Vendetta. Hier bleibt der Film in seinem B-Movie-Genre. Diskussionsstoff im Bewertungsausschuss war auch die Frage, wie stark der Film sich mit der Frage der Moral bezüglich der hier vorgeführten Selbstjustiz auseinandersetzt.
Dass für die Hauptrolle kein Hollywoodstar sondern ein Newcomer eingesetzt wurde, ist eher als Vorteil zu sehen, fand die FBW-Jury. Zwei Altstars in Nebenrollen (Dennis Farina als Detective und Tom Sizemore als Paparazzi) können in ihren Rollen glänzen, der Hauptprotagonist bleibt eher auf Distanz. Das aber ist erkennbar von der Dramaturgie so angelegt, eine allzu nahe Identifikation des Publikums mit der Rächerfigur wird so vermieden
Kamera, musikalische Begleitung, Montage und Special Effects entsprechen der handwerklich guten Hollywood-Routine, wobei die Action wohltuend reduziert eingesetzt wird. Der Medienrummel und das Blitzlichtgewitter der Fotografen sind dynamisch und auch filmisch inzeniert.