Jurybegründung
Die Nonsens-Komödie, wie sie der friesische Komiker Otto Waalkes seit geraumer Zeit häppchenweise im Fernsehen zelebriert und jetzt zum ersten Mal in abendfüllender Länge anbietet, hat kaum Tradition im deutschen Film. Man muss schon, von wenigen Nachkriegsausnahmen abgesehen, bis zu den großen Komikern der Jahre vor 1933 zurückgehen, um stilistisch Vergleichbares zu entdecken. Waalkes erneuert dieses Genre mit dem fast unerschöpflichen Reichtum des Witzes, der vom Kalauer bis zur geistreichen Anspielung geht und dem Zuschauer kaum eine Atempause gönnt. Dabei sind die Szenen von unterschiedlicher Qualität; einem Feuerwerk von Pointen folgen langatmige Übergänge, die Handlung bleibt oft Stückwerk und setzt sich merh aus Episoden zusammen. Der Kinokenner entdeckt jedoch mit Vergnügen Zitate aus der Filmgeschichte, die virtuos parodiert werden, und die turbulenten Szenen in der Nachtbar "Crème de la Crème" lassen erkennen, dass Otto auch gesellschaftskritische Anspielungen nicht scheut. Situationskomik feiert Triumphe, zugleich aber sorgt ein Esemble verlässlicher Schauspieler dafür, dass dieser Film nicht zum mimischen Alleingang eines Nonsens-Virtuosen gerät.