NIKOZI 2008
FBW-Pressetext
Im Jahr 2008 zerstörten 32 Bomben das orthodoxe Kloster „Nikozi“ in Georgien. Damals herrschte Krieg zwischen Georgien und Russland und viele Menschen ließen ihr Leben, verloren Angehörige oder alles, was sie besaßen. Die Animationskünstlerin Alla Churikova hat sich auf ihre künstlerische Weise dem Schicksal Nikozis angenommen. Ihr Mittel ist die Sandanimation und mit wenigen eindrucksvollen Bildern gelingt es ihr, die Geschichte des Dorfes und des Klosters vor, während und nach der Zerstörung zu zeigen. Viele Bilder sind Metaphern, stehen symbolisch und stellvertretend für das Leid jedes Krieges und für den Mut, auch danach mit dem Lebensalltag fortzufahren. Unterlegt sind die Bilder mit polyphonem Mönchsgesang, welcher der Atmosphäre zusätzliche Bedeutung verleiht. So verkörpert dieser wichtige und bedeutsame Film auch eine Stimmung der Sehnsucht und der Hoffnung auf Versöhnung.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Alla Churikova |
Drehbuch: | Alla Churikova |
Kamera: | Alla Churikova |
Schnitt: | Stefan Urlaß |
Musik: | Frieder Zimmermann |
Länge: | 6 Minuten |
Produktion: | Allanimation Dimitri Popov |
FSK: | 6 |
Förderer: | BKM |
Jury-Begründung
Der Ausschuss zeigte sich tief beeindruckt von diesem experimentellen Kurzfilm. Die Sandanimation als künstlerische Form ist perfekt umgesetzt. Dabei zeichnet sie sich dadurch besonders aus, da verschiedene Bildebenen übereinander gelegt werden und so noch feinere Bilder und Sequenzen geschaffen werden können.Das kluge Drehbuch erzählt die universelle Anklage gegen Kriegsgräuel, wie die Gewalt in den Alltag kommt und Angst, Schrecken und Leid über die Betroffenen bringt. Trotz aller Abstraktion wirkt alles sehr real, geht dem Zuschauer nahe. Seinen perfekten Abschluss findet NIKOZI 2008 in der Sequenz, in der die Nonne Wäsche im Garten aufhängt, der Alltag wieder eingekehrt ist.
NIKOZI 2008 ist ein in jeder Hinsicht beeindruckender und gelungener Film, wie man ihn nur selten zu sehen bekommt.