Nicole's Cage

Filmplakat: Nicole's Cage

FBW-Pressetext

Nicole und Jakob sind ein Paar, das in die erste gemeinsame Wohnung zieht. Soweit nichts Ungewöhnliches. Doch Nicole und Jakob ziehen nicht in irgendeine Wohnung. Sie ziehen in ein gigantisches Riesenrad. Die Aussicht über die Stadt ist fantastisch. Nur das Fenster sollte man nicht öffnen. Wobei dieses Verbot für Jakob eher eine Provokation darstellt, es erst recht zu tun. Schließlich lässt er sich in seiner Wohnung keine Vorschriften machen. Höchstens von Nicole, die ihn dazu bringt, ein Rollenspiel zu spielen, auf das er so gar keine Lust hat. Und das mit einem übergroßen Käfig zu tun hat. Der Kurzfilm von Josef Brandl bewegt sich in seinen 16 Minuten von einer herrlich abstrusen Szene zur nächsten. Und jedes Element, sei es nun im pointiert spitzen Dialog oder im kongenial komponierten Szenenbild, fügt einen neuen unterhaltsamen Konflikt hinzu. Die Animation der Szenerie mit dem überdimensionierten Riesenrad ist technisch beeindruckend und liefert den perfekten Hintergrund für diese schwarzhumorige Komödie, bei der sich am Ende einer der Protagonisten im und einer außerhalb des Käfigs befinden wird. Wortwörtlich. Ein herrlich kluger und kurzweiliger Kurzfilmspaß.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Josef Brandl
Darsteller:Pheline Roggan; Marcel Mohab; Jacques Palminger
Drehbuch:Josef Brandl
Kamera:Fabio Stoll
Schnitt:Robert Strauß
Musik:Gerrit Winterstein
Webseite:;
Länge:15 Minuten
Produktion: Skalar Film GmbH Rike Steyer
Förderer:KJDF; FFHSH

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Vom Leben in ständiger Bewegung träumt ein junges, modernes Paar. Was könnte besser passen als in eine der angesagten Gondel-Wohnungen im Riesenrad der Stadt zu ziehen? Man kann zwar nur einmal in der Stunde aussteigen, und auch nur, wenn rechtzeitig der Kippschalter umgelegt wird, doch man hat einen Wahnsinnsblick. Kaum sind die Möbel in der Gondel platziert, beginnen nervige Spielchen, denn die Beiden hatten sich nicht die Mühe gemacht ihren Partner vorher kennenzulernen.

Nach den Kurzgeschichten „Weltbild“ und „Riesenrad“ von Clemens J. Setz hat der Regisseur Josef Brandl auch das Drehbuch für NICOLE’S CAGE verfasst. Die originelle Filmidee mit dem zweimaligen Twist ist technisch brillant umgesetzt. Kamera und Beleuchtung fangen die bizarre Wohnsituation in jeder Gondel-Stellung passend ein. Optisch sehr gelungen ist das Setdesign der Wohnung im Retrostil der 70er Jahre. Auch wenn die Chemie zwischen den beiden Schauspielern nicht ganz stimmig ist, war die Jury von der amüsant-bösen Geschichte mit flotter Walzermusik und Hipstercharme sehr angetan und hat sich mehrheitlich für das Prädikat besonders wertvoll entschieden.