Mr. Morgan's Last Love
Kinostart: 22.08.13
VÖ-Datum: 31.01.14
2013
FBW-Pressetext
Matthew Morgan ist Amerikaner und lebt in Paris. Vor einiger Zeit ist er mit seiner Frau Joan hierhergezogen, eine Art Altersruhesitz sollte es werden. Doch seit drei Jahren ist Joan nun schon tot und Matthew zieht allein durch die Straßen der Stadt, unwillens, die französische Sprache zu sprechen, und unfähig, in seinem Leben noch einen Sinn zu sehen. Doch eines Tages begegnet Matthew Pauline, einer jungen aufgeweckten Frau, deren lebensbejahende Art ihn beflügelt und die ihm zeigt: Mr. Morgan mag mit dem Leben abgeschlossen haben. Aber das Leben nicht mit ihm. Regisseurin Sandra Nettelbeck gelingt es, ganz ohne Kitsch berührende echte Gefühle wie Trauer, Hoffnungslosigkeit und Enttäuschung mit einer lockeren Nonchalance und Leichtigkeit zu verbinden. Der Zuschauer fühlt mit Mr. Morgan und seinem Schmerz und begibt sich doch hoffnungsvoll mit ihm auf den Weg in eine letzte große Liebe. Michael Caine als Matthew Morgan liefert eine brillante Darstellung zwischen trauerndem Witwer und hoffnungsvollem Verehrer ab. Vor allem ein Blick in sein ausdrucksvolles Gesicht, welches die Kamera beinahe zärtlich einfängt, lässt die Gefühle echt werden. Ihm gegenüber stehen eine bezaubernd entwaffnende Clemence Poesy als Pauline und Justin Kirk als enttäuschter Sohn, der seinen Vater ganz neu kennenlernen muss. Am Ende steht die Hoffnung auf einen Neuanfang und die alte Wahrheit, dass das Leben weitergeht. Bis alle Rätsel gelöst sind. Ein zauberhafter und tief berührender Film über die Liebe und das Leben.Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Tragikomödie; Literaturverfilmung |
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Regie: | Sandra Nettelbeck |
Darsteller: | Sir Michael Caine; Justin Kirk; Clémence Poésy; Jane Alexander; Anne Alvaro; Gillian Anderson; Michelle Goddet |
Drehbuch: | Sandra Nettelbeck |
Buchvorlage: | Francoise Dorner |
Kamera: | Michael Bertl |
Schnitt: | Christoph Strothjohann |
Musik: | Hans Zimmer |
Weblinks: | ; ; |
Länge: | 116 Minuten |
Kinostart: | 22.08.2013 |
VÖ-Datum: | 31.01.2014 |
Verleih: | Senator |
Produktion: | Bavaria Pictures GmbH, Kaminski.Stiehm.Film; Senator Film Produktion; |
FSK: | 0 |
Förderer: | FFA; MBB; DFFF; Film- und Medienstiftung NRW |
DVD EAN-Nummer: | 888837309998 |
Anbieter-Link: | |
DVD Extras: | Making of; Deleted Scenes; Outtakes; Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte; Untertitel für Hörgeschädigte; |
Jury-Begründung
Matthew Morgan, ein Amerikaner in Paris, verlor „…vor 3 Jahren, 7 Monaten und 11 Tagen…“ seine geliebte Frau, die ihn über ein langes gemeinsames Leben komplett gemacht und die Aufgaben der Familiengestaltung geschultert hat. Einsam und in tiefer Trauer ist Mr. Morgan zurück geblieben. Das Tageslicht in der großen Pariser Altbauwohnung aussperrend, ohne ein Wort Französisch zu sprechen, seine Zeit absitzend, läuft das Leben an ihm vorüber: bis er eines Tages Pauline begegnet. Die junge Französin mit englischem Vater, der nicht mehr lebt, wendet sich diesem alten Grandseigneur zu, zunächst erfreut, mit ihm ihre Liebe für die englische Sprache teilen zu können.Matthew hat nun jemanden, mit dem er sich ebenfalls durch die Sprache verbunden fühlt. Ganz behutsam, mit Spaziergängen durch Paris, nähern sich die junge Tanzlehrerin und der ehemalige Philosophieprofessor einander an. Ihm bleibt es ein Rätsel, warum ausgerechnet an diesem Punkt in seinem Leben Pauline ihn findet. Pauline bringt nicht nur das eingefrorene Dasein von Matthew Morgan zu wichtigen Entscheidungen. Als Sohn Miles und Tochter Karen aus Amerika nach Paris kommen, um das vergangene Familienleben und die Erinnerung an ihre Mutter in die Gegenwart und den Vater nach Hause zurück zu holen, stellen sich die Fragen um Familie, Glück und Geborgenheit und das Sterben in Würde ganz neu.
Sandra Nettelbeck hat mit der Geschichte um Matthew Morgan eine herausragende Adaption des Romans von Francoise Dorner geschaffen und führt mit sicherer Hand die großartigen Schauspieler und Schauspielerinnen, allen voran Sir Michael Caine, durch diese Ereignisse: mit Respekt vor dem Thema, aber auch mit einer mutigen Leichtigkeit. Kein Moment wirkt überinszeniert. Die schönen Orte in Paris und St. Malo nehmen sich wohltuend zurück und dienen der Narration. So entsteht keine Postkartenidylle. Die großartige Kamera von Michael Bertl lässt uns Zuschauer an Trauer, an Verwunderung und den glücklichen Momenten dieser Geschichte teilhaben, ohne den Protagonisten respektlos nahe zu kommen. Die Kamera ist jedoch dort ganz dicht dabei, wo die Erzählung ohne Worte funktioniert. Die Bilder schweben förmlich und alle noch so bekannten Filmsituationen, wie das Sitzen auf einer Bank im Pariser Park, das Rudern auf dem See, der missglückte Selbstmordversuch, die Aussprache zwischen Vater und Sohn, das Abendessen im vornehmen Restaurant, das eskaliert oder der stürmische Moment zwischen Pauline und Miles, die nach anfänglicher Abneigung ihre Liebe füreinander entdecken, gelingen mit traumwandlerischer Sicherheit zu besonders wertvollen Momenten der Begegnung von Zuschauer und Film. Behutsam und schrankenlos frei erzählt, nimmt der Film sich Zeit, die Geschichte aufzublättern und seine Figuren zu entwickeln. Man folgt ihnen bedingungslos. Jeder Figur gelingt es, Sympathie auf sich zu ziehen, weil sie authentisch und warmherzig gezeichnet ist. Der Film strahlt eine souveräne Ruhe aus. Durch die innere Dramatik verlagern sich erzählerisch die Konflikte. Es liegt eine schöne Würde und eine große Glaubwürdigkeit insbesondere auch auf dem Ende der Geschichte.
Am Schluss meint man alle Figuren gut zu kennen, fast wie die eigene Familie, die man vermisst oder ganz nah bei sich hat. Und wäre gern noch ein wenig länger mit ihnen durch Paris spaziert.