Mondwärts

Filmplakat: Mondwärts

Kurzbeschreibung

Gregor Kramer ist am Ende, bis er mit einem Fremden zur Mondreise aufbricht
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Aron Lehmann
Darsteller:Samuel Finzi; Thorsten Merten
Drehbuch:Georg Kußmann; Aron Lehmann
Kamera:Markus Kloth
Schnitt:Melanie Lischker
Musik:Boris Bojadzhiev
Länge:25 Minuten
Verleih:Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg
Förderer:Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Georg Kramers Leben befindet sich in einer Sackgasse: er ist arbeitslos, antriebslos, ideenlos. Und dann stirbt auch noch seine Frau und lässt ihn ohne sozialen Halt zurück. Doch gerade als Georg endgültig Schluss machen will, taucht ein mysteriöser Fremder namens Theodor Schmidt auf und bietet ihm an, noch einmal ganz von vorn anzufangen – und zwar dort, wo die Menschen ihren Ursprung haben: in den Tiefen des Alls. Erstes Reiseziel ist der Mond. Gregor, der nichts mehr zu verlieren hat, lässt sich auf das Angebot ein. Doch der Weg in den Himmel ist entschieden komplizierter als gedacht.

„Wenn ich Ihnen sage, dass alle Menschen außerirdischen Ursprungs sind, der Mond ein Raumschiff ist und die Erde nur eine Art Strafkolonie – und der einzige Weg zu entkommen, ist zu beten... Würde Sie das überraschen?“ Der Kurzfilm von Aron Lehmann, als „RBB-Movie“ in Zusammenarbeit des RBB mit der HFF Konrad Wolf entstanden, überrascht auf alle Fälle. Was als Sozialdrama beginnt, wandelt sich bald zu einer skurril-fantastischen Geschichte. Die Erde ist unbewohnbarer als der Mond und Theodor Schmidt scheint den Ausweg zu kennen. Wer ist dieser geheimnisvolle Fremde, der aus dem Nichts auftaucht: ein Außerirdischer, ein Engel, ein Verrückter oder eine Traumgestalt? Wir wissen es nicht, aber Georg Kramer, den nichts mehr überraschen kann, befolgt teils zögernd, aber grundsätzlich bereitwillig dessen Anweisungen. Wie zwei Astronauten auf Mondlandung bewegen sich die beiden durch menschenleere Albtraumlandschaften. Sie durchqueren ein Gewässer, bereiten ihr Essen in einem Erdloch zu, halten Ausschau nach Luftschiffen.

Mit klarer Dramaturgie und viel Gespür für filmisches Erzählen begleitet Regisseur Aron Lehmann seine Protagonisten beim Versuch des Abhebens. Die Schauspieler sind überzeugend in ihren absurden und teils clownesken Aktionen. Die Handkamera ist ganz nah bei ihnen, zeigt aber auch beeindruckende Landschaftstotale und Fahrten. Dabei gibt es schöne filmische Motive und viele cinematografische Assoziationen und Verweise auf DIE REISE ZUM MOND. Geschickt spielt der Film mit der runden Form, mit Hohlkörpern, dem Innen und Außen.

MONDWÄRTS ist eine Satire auf die Fremdbestimmtheit der Menschen, die sich nur allzu gern darauf einlassen, erzählt aber auch von einem Versuch des Aufbruchs, der Emanzipation und des Wiedererwachens.