Kurzbeschreibung
Ein US-Schauspieler spielt die "Rolle" eines lateinamerikanischen Dikaators nach dessen Tod und setzt - gegen die etablierte Oberschicht, deren Marioneet er sein soll - gerechtere und demokratischere Zustände im Lande durch.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Paul Mazursky |
Darsteller: | Richard Dreyfuss; Raul Julia; Sonia Braga |
Drehbuch: | Leon Capetanos; Paul Mazursky |
Kamera: | Donald McAlpine |
Schnitt: | Stuart Pappe |
Musik: | Maurice Jarre |
Länge: | 104 Minuten |
Produktion: |
Jury-Begründung
Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 3:2 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.Ein amerikanischer Schauspieler, der bei Dreharbeiten in einem fiktiven lateinamerikanischen Staat nach dem Tode des dortigen Diktators in dessen Rolle gezwungen wird, entdeckt, dass diese vielleicht auf die Dauer nicht professionell befriedigend ist, wohl aber sein politisches Engagement zugunsten der Unterdrückten fordert. Der Film endet mit einem happy end auch für dieses bis zur Kenntlichkeit entstellte Land, in dem z.B. die führenden Männer so ähnlich heißen, wie die führenden Männer in den lateinamerikanischen Diktaturen heute tatsächlich heißen, und auch deren Herkommen teilen. Indem aber diese Realkomödie für dieses Land glücklich endet, erweist sie sich nicht als eine realistischer, politischer Film, sondern als Unterhaltung, verzichtet zwar nicht darauf, Missstände aufzuzeigen, will aber zumindest gleichzeitig, wenn nicht vorrangig doch entspannen, indem sie die Welt schöner zeigt, als sie nun mal ist.
Dass diese schönere, fast märchenhafte Welt auf angenehme Weise vergegenwärtigt wird, steht außer Zweifel: Erotik, Folklore, Verwicklungen, witzige Dialoge und spannende Momente enthält der Film in unterschiedlicher Qualität in solchem Maße, dass der ernsthafte Hintergrund darüber gelegentlich vergessen werden kann. Doch dies ist - zumal es mit Schwung und vielen Überraschungsmomenten realisiert ist - einem Film kaum vorzuwerfen, der erkennbar dies in erster Linie wollte und das kleine bisschen Mehr an beabsichtigter Erkenntnis (etwa über die Verwechselbarkeit von Politikern und Schauspielern) dem Zuschauer nicht verwehrt, sondern ermöglicht.