Filmplakat: Momo

Jurybegründung

Dieser Kinder- und Märchenfilm, der sich vor allem an die 8-12 jährigen wendet, wechselt fast unmerklich von der Ebene der Realität in die des Märchens über und überträgt eine Reihe bekannter Märchenmotive in die moderne Welt. Als Botschaft verkündigt er den rechten, menschenwürdigen Gebrauch der Zeit, der in der Devise "Zeit ist Geld" lebenden gegenwart - ein deutlicher kritischer Aspekt - verlorengegangen ist. Am Beispiel der Geschichte des Mädchens Momo, einer unschuldsvollen, naturhaften Gestalt, wird diese Thematik einfallsreich und mit einer bis zum Schluß durchgehaltenen Spannung in einer Folge einprägsamer Bilder aufgerollt.



Wesentlichen Anteil daran hat neben der, von einigen Ausnahmen abgesehen, durchweg überzeugenden Darstellung der psychologisch differenziert durchgezeichneten Charaktere - die kleine Momo besitzt eine geradezu unwahrscheinliche Ausstrahlungskraft - die erfindungsreiche Ausstattung. Sie läßt eine Kulissenwelt entstehen. , wie man sie im klassischen Sinn vom Theater her kennt. Obwohl dabei der technische Aufwand nicht gering ist, spielt die Technik im Gegensatz zu vergleichbaren Filmen doch nur eine untergeordnete Rolle, und sie ist ebensowenig wie der Einsatz von Tricks die Ursache für überraschende Wendungen im Ablauf des Geschehens. Diese gehen bezeichnenderweise vielmehr von den Menschen aus. Der Film verrät bei aller dem Thema angemessenen Naivität insgesamt Geschmack und ist nicht zuletzt dank der Qualität der Kamera-Arbeit und des Schnitts ästhetisch reizvoll. Weniger überzeugend erschien dem Ausschuß die wagnerisch wabernde Musik. Für einen weiteren Schwachpunkt hielt er die allzusehr vereinfachte, ja banale Philosophie zum Problem der Zeit. Diese Einwände standen jedoch der Erteilung eines Prädikats nicht im Wege.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser Kinder- und Märchenfilm, der sich vor allem an die 8-12 jährigen wendet, wechselt fast unmerklich von der Ebene der Realität in die des Märchens über und überträgt eine Reihe bekannter Märchenmotive in die moderne Welt. Als Botschaft verkündigt er den rechten, menschenwürdigen Gebrauch der Zeit, der in der Devise "Zeit ist Geld" lebenden gegenwart - ein deutlicher kritischer Aspekt - verlorengegangen ist. Am Beispiel der Geschichte des Mädchens Momo, einer unschuldsvollen, naturhaften Gestalt, wird diese Thematik einfallsreich und mit einer bis zum Schluß durchgehaltenen Spannung in einer Folge einprägsamer Bilder aufgerollt.

Wesentlichen Anteil daran hat neben der, von einigen Ausnahmen abgesehen, durchweg überzeugenden Darstellung der psychologisch differenziert durchgezeichneten Charaktere - die kleine Momo besitzt eine geradezu unwahrscheinliche Ausstrahlungskraft - die erfindungsreiche Ausstattung. Sie läßt eine Kulissenwelt entstehen. , wie man sie im klassischen Sinn vom Theater her kennt. Obwohl dabei der technische Aufwand nicht gering ist, spielt die Technik im Gegensatz zu vergleichbaren Filmen doch nur eine untergeordnete Rolle, und sie ist ebensowenig wie der Einsatz von Tricks die Ursache für überraschende Wendungen im Ablauf des Geschehens. Diese gehen bezeichnenderweise vielmehr von den Menschen aus. Der Film verrät bei aller dem Thema angemessenen Naivität insgesamt Geschmack und ist nicht zuletzt dank der Qualität der Kamera-Arbeit und des Schnitts ästhetisch reizvoll. Weniger überzeugend erschien dem Ausschuß die wagnerisch wabernde Musik. Für einen weiteren Schwachpunkt hielt er die allzusehr vereinfachte, ja banale Philosophie zum Problem der Zeit. Diese Einwände standen jedoch der Erteilung eines Prädikats nicht im Wege.