Mexico Recyclers
FBW-Pressetext
In ihrem neuesten Film MEXICO RECYCLERS nimmt uns die Filmemacherin und Animationskünstlerin Nikki Schuster mit auf eine ungewöhnliche Reise durch die Straßen von Mexico City. Zu hören sind Straßenkünstler, Mariachi-Bands und dazu noch der ganz normale Lärm der Stadt. Doch zu sehen ist etwas sehr Ungewöhnliches. Denn Nikki Schuster verwandelt in digitaler Animation das zu Kunst, was ihr sozusagen auf dem Weg vor die Füße fällt. Ob Federn, Bürsten, Zahnrädern, Schrauben oder diverse andere Kleinteile: Alles kann Kunst sein und alles kann mit der Umgebung kunstvoll interagieren. Das ist in den sechs Minuten des Films immer wieder überraschend und inspirierend, dazu rhythmisch rasant montiert. Ton- und Bildebene erschaffen gemeinsam eine Art Spielwiese der menschlichen Fantasie. Eine einzigartige und wunderbar unterhaltsame Reise, die ganz neue Facetten einer großen Metropole offenbart und mit seinen vielen filmischen Einfällen großen Spaß macht.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Nikki Schuster |
Drehbuch: | Nikki Schuster |
Kamera: | Nikki Schuster |
Schnitt: | Nikki Schuster |
Musik: | nikki Schuster |
Länge: | 6 Minuten |
Verleih: | interfilm Berlin Short Film Sales & Distribution |
Produktion: | Fiesfilm - Nikki Schuster Nikki Schuster |
Förderer: | FFA |
Jury-Begründung
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.Dinge, die die Bewohner von Mexiko Stadt weggeworfen haben, oder die billig in kleinen Läden zu kaufen waren, hat Nikki Schuster gefunden, gesammelt, und dann digital zu Figuren, Instrumenten und den in Mexiko allgegenwärtigen Skeletten zusammengefügt, die sie zu der, ebenfalls auf ihren Streifzügen durch die Stadt gefundenen Mariachi-Musik tanzen lässt. Und auch die Suche selbst thematisiert sie in ihrem Film, indem sie die in Einzelbilder zerstückelten Aufnahmen von ihren Ausflügen in die Straßen von Mexiko zeigt und dabei etwa ein Autowrack umkreist, neugierig in Fenster blickt oder in die schwarzen Lücken von Mauern hineinfährt. Dieser fantasievoll, verspielte Umgang mit gefundenem Material gibt dem Film eine ganz eigene, heitere Leichtigkeit und das Spiel mit den Klischees und Stereotypen der Stadt und des Landes wirkt nie herablassend oder banal. Stattdessen fügt sie die vielen Fragmente zu immer wieder überraschenden Bildern zusammen. So haben die in einer Mauerfuge tanzenden Figuren die Gesichter von heiligen Tieren aus der Azteken-Kultur, eine für die Stadt typische Straßenorgel wird von einem Skelett gedreht und die Klangkörper eines Xylophons sind Patronenhülsen. Der Film ist prall gefüllt mit solchen Animationen und Nikki Schuster gelingt es mit ihnen, das Lebensgefühl dieser wilden, bunten, lauten und gefährlichen Stadt zu vermitteln. So unterhaltsam sind experimentelle Filme selten.