Mathilde - Eine große Liebe

Kinostart: 27.01.05
2004
Filmplakat: Mathilde - Eine große Liebe

FBW-Pressetext

Vor dem Hintergrund der verlustreichen Stellungskämpfe des 1. Weltkrieges entwickelt Jeunet eine dramatische Geschichte um Liebe und Tod , Glück und Hoffnung, die trotz des Elends an der Front auch detektivischen Spürsinn, Poesie und Charme aufweist und virtuos-kraftvoll gespielt und gestaltet ist.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Jean-Pierre Jeunet
Darsteller:Audrey Tautou; Jean-Pierre Becker; Dominique Bettenfeld; Clovis Cornillac; Gaspar Ulliel
Drehbuch:Jean-Pierre Jeunet; Guillaume Laurant (n.d. Roman v. Sebastien Japrisot)
Weblinks:;
Länge:133 Minuten
Kinostart:27.01.2005
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Pictures, 2003 Production; Warner Bros. France; Tapioca Films; TF1 Films Production;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Von Kindheit an kennen sie sich und sind unzertrennlich: Mathilde und Manech. Und als sich die Liebe zwischen den beiden einstellt, wird es die wahre, große Liebe. So groß, daß Mathilde die Jahre des Ersten Weltkrieges und die sie immer wieder erreichenden „Beweise“ vom Tod ihres Verlobten nicht davon abbringen können, an seine Rückkehr zu glauben.
Jean-Pierre Jeunet gelang es, aus einer sehr komplexen Romanvorlage die zentrale Liebesgeschichte herauszufiltern und gleichzeitig auch ein wunderbares Zeitbild der 20er Jahre in Frankreich zu formen. Viele Wege muß Mathilde bei ihren Recherchen nach dem verschollenen Geliebten gehen und so ist der Film sehr vielschichtig, ja hin und wieder auch ein wenig kompliziert angelegt, was ihm aber andererseits auch seinen besonderen Reiz verleiht. Und Jeunet wäre nicht Jeunet, wenn er nicht seinem ihm sehr eigenen Stil des Erzählens treu geblieben wäre. Dazu gehören – bei aller vorgeführten Härte und gnadenloser Grausamkeit des Stellungskrieges – auch viele verschmitzte Spielereien in Ausstattung, mit der Kamera, mit der Farbdramaturgie, mit Licht und Dunkel und einer Fülle von Gags in der variationsreichen Handlung.
Die Kameraarbeit von Bruno Delbonnel („Amélie“) schuf Außergewöhnliches: Die grausame Unmittelbarkeit des Krieges, fantastische Landschaftsaufnahmen, die Gemälden gleichen, und poesievolle Nahaufnahmen, welche vor allem die Gefühlswelt von Mathilde nahebringen.
Bluescreen, Greenscreen und digitale Bearbeitung vollbrachten Wunderdinge: So ist das Paris der 20er Jahre mit dem –Place de l’ Opera“ oder den –Halles“ auf eindrucksvolle Weise wiederauferstanden. Angelo Badalamenti, ein berühmter Meister der Filmmusik, komponierte einen einfühlsamen und sehr stimmigen Soundtrack, der wahrhaftig begleitet und nicht effektvoll „zudröhnt“.
Und dann die Darsteller: Unter der sicheren Regie von Jeunet spielen nach glänzender Auswahl eine Garde hervorragender Künstler (eine Überraschung: Jodie Foster!) und an ihrer Spitze die unvergleichliche Audrey Tautou („Amélie“), die unerschütterlich die Hoffnung auf die im wahrsten Sinne des Wortes unsterbliche Liebe trotz aller Enttäuschungen bewahrt und die verzweifelte Suche nach dem Geliebten nicht aufgibt.