Manolo
FBW-Pressetext
Auch wenn der dickliche Manolo nicht schwimmen gehen will, schleppt ihn sein extrovertierter Cousin, „Bomber-Mike“, mit ins Schwimmbad. Dort trifft Manolo Mikes Freunde und am Schluss auf eine unglaublich große Herausforderung. Auch in knapp 20 Minuten ist es möglich, verschiedene Handlungsstränge geschickt aufzubauen. Dabei ist Manolo, obwohl er immer teilnahmslos agiert, ein wahrer und unerkannter Held. Umgeben von wilden Jungs, die ihre Kunststücke auf dem Sprungbrett vollführen, bleibt er völlig cool. Die Kameraarbeit wirkt reif und ausgefeilt, mit Blick für Details, nie kommt Langeweile auf. Dem Filmstudenten Robert Bohrer ist ein Kurzfilm gelungen, der das Sommergefühl heranwachsender Jugendlicher vermittelt.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Robert Bohrer |
Darsteller: | Branco Stefanovic; Eric Klozsch; Odine Johne |
Drehbuch: | Robert Bohrer |
Kamera: | Max Preiss |
Schnitt: | Robert Bohrer; Robert Kummer |
Musik: | Hannes Gwisdek; Philip Hansmann |
Länge: | 18 Minuten |
Verleih: | DFFB |
Produktion: | Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB), Robert Bohrer |
Förderer: | dffb |
Jury-Begründung
Das Berlin-Neuköllner Sommerbad verfügt über einen Zehnmeter-Sprungturm. Beliebtes Objekt für eine Reihe junger Schwimmbadgrößen, sich mit „Arschbomben“ zur Schau zur stellen. Lokalmatador Mike muss zu seinem Leidwesen eines Tages seinen Cousin Manolo mitnehmen. Im Kreis der um die Schwimmbad-Schönen balzenden Jungs kann der nur stören. Als Manolo dann auch noch zum Spielball der Mädchen wird, wird er von seinem Cousin zur Mutprobe seines Lebens gezwungen – dem Sprung vom Turm.Deutlich spürt man die Freude des Filmteams nicht nur bei den Dreharbeiten, sondern auch bei Montage und Vertonung. Einfallsreich schon die Titeleinblendungen und auch der Nachspann. Hier spiegelt sich bereits die ausgelassene Fröhlichkeit und Übermut des Treibens im Schwimmbad wider. Nette Gags werden eingebaut. Geschickt verschwinden Ereignisse im Hintergrund in der Unschärfe – man muss ja nicht alles so genau sehen. Eine gute Kamera, auch unter Wasser, bietet schöne Perspektiven, so auch zum Spannungsaufbau bei Manolos Sprung.
Ein Lob verdient auch das gute Casting und das Spiel der jugendlichen Protagonisten. Ein Jurymitglied fand das Spiel Manolos teilweise emotionslos und kritisierte das Fehlen einer glaubhaften Entwicklung vom Loser zum mutigen Springer als Mangel, was aber die Bewertung der Jury insgesamt für diesen gelungenen Kurzfilm nicht schmälern konnte.