Letzte Bilder eines Schiffbruchs

Jurybegründung

Existenzen am Rande einer Großstadt in einem vom Verfall gekennzeichneten Vorort, Existenzen am Rande der Hoffnungslosigkeit und zugleich in der Hoffnung auf etwas, das sie aus ihrer Misere herausführt. Wer ihnen helfen soll, ist ein Schriftsteller, der sich angesichts ihres Wunsches nach Hilfe ohnmächtig fühlt. Denn “sie zogen in die falsche Richtung, sie schwammen auf´s Meer hinaus“. Er kann nicht handeln, nur den anderen passiert etwas, der Intellektuelle bleibt in der Rolle des Beobachters – “was für ein furchtbarer Zustand, das muß ja so sein , als der Mann tot ist“ sagt Estela, die Tochter der Familie, in die der Intellektuelle geraten ist. Die fünf Familienmitglieder proben, jeder auf seine Weise, fünf verschiedene Entwürfe des Überlebens inmitten der Hoffnungslosigkeit. Der Verfall dieser Familie wird vor dem Hintergrund des Verfalls der Großstadt in kargen Bildern deutlich, stilisierte Bilder die einen Zustand beschreiben, während die “Handlung“ als gedanklicher Diskurs vorangeht.

Diese Art des “Kopffilms“ ist der adäquate Ausdruck eines Seelen und Geisteszustandes der Handelnden, ihrer Hoffnung und ihrer Fragen. Am Ende wirft der intellektuelle seine Papiere weg, befreit sich von dem geistigen ballast und bekommt mit Estela ein Baby: daß dies eine Scheinlösung ist, sagt der Film selbst, denn auch das Baby- so der Vater – wird einmal aus dem Paradies fallen.

Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Eliseo Subiela
Darsteller:Lorenzo Quinteros; Noemi Frenckel; Hugo Soto
Kamera:Alberto Basail
Länge:128 Minuten
Verleih:Impuls Filmverleih
Produktion: Cinequanon, Buenos Aires, Cinequanon; Televisión Española (TVE);
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Existenzen am Rande einer Großstadt in einem vom Verfall gekennzeichneten Vorort, Existenzen am Rande der Hoffnungslosigkeit und zugleich in der Hoffnung auf etwas, das sie aus ihrer Misere herausführt. Wer ihnen helfen soll, ist ein Schriftsteller, der sich angesichts ihres Wunsches nach Hilfe ohnmächtig fühlt. Denn “sie zogen in die falsche Richtung, sie schwammen auf´s Meer hinaus“. Er kann nicht handeln, nur den anderen passiert etwas, der Intellektuelle bleibt in der Rolle des Beobachters – “was für ein furchtbarer Zustand, das muß ja so sein , als der Mann tot ist“ sagt Estela, die Tochter der Familie, in die der Intellektuelle geraten ist. Die fünf Familienmitglieder proben, jeder auf seine Weise, fünf verschiedene Entwürfe des Überlebens inmitten der Hoffnungslosigkeit. Der Verfall dieser Familie wird vor dem Hintergrund des Verfalls der Großstadt in kargen Bildern deutlich, stilisierte Bilder die einen Zustand beschreiben, während die “Handlung“ als gedanklicher Diskurs vorangeht.
Diese Art des “Kopffilms“ ist der adäquate Ausdruck eines Seelen und Geisteszustandes der Handelnden, ihrer Hoffnung und ihrer Fragen. Am Ende wirft der intellektuelle seine Papiere weg, befreit sich von dem geistigen ballast und bekommt mit Estela ein Baby: daß dies eine Scheinlösung ist, sagt der Film selbst, denn auch das Baby- so der Vater – wird einmal aus dem Paradies fallen.