Kyrie eleison

Filmplakat: Kyrie eleison

FBW-Pressetext

Welche Einflüsse hatte die griechisch-römische Antike auf das frühe Christentum? Dieser Fragestellung geht Volker Schlecht in seinem neuen Animationsfilm nach und fügt in einer komplexen und gleichzeitig anregenden Art von Bilderpuzzle unterschiedlichste Abbildungen und Kunstwerke aus Religion, Kunst und Architektur zusammen und stellt diese gegenüber. Wie bereits in seinem ausgezeichneten Kurzfilm GERMANIA WURST versteht es Schlecht auch hier in virtuoser Weise ein schillerndes Mosaiks aus einzelnen Eindrücken und großen Bedeutungszusammenhängen in aufregend vielseitiger Form tricktechnisch zu präsentieren. Dabei kombiniert er handgezeichnete Elemente mit Stop Motion-Effekten und digitalen Collagen. Die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart ist treffend gewählt und trägt ihren Teil zu dieser gekonnt übermitteln Form von animierten Meditation über Kunst, Religion und kulturellem Erbe bei. Seine Herangehensweise, um Christentum und Antike kunst- und kulturgeschichtlich zu umreißen, ist originell in rasanten vier Minuten komponiert. Ein wahres Vergnügen nicht nur für Kunstgeschichtler. Meisterlich.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Volker Schlecht
Drehbuch:Volker Schlecht
Kamera:Volker Schlecht
Schnitt:Volker Schlecht
Musik:W. A. Mozart; N. Harnoncourt
Länge:5 Minuten
Produktion: Studio Buerro Volker Schlecht c/o Buerro
FSK:0
Förderer:FFA

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Schon bei den Anfangstiteln wird dem Betrachter die Herleitung des Titels selbst aus älteren Religionen als dem Christentum klar. Die Nennung des Titels erfolgt auf Schrifttafeln, die sich in schneller Abfolge zu stop-motion-animierten Bildern von Triptychons und Bilderaktenschränken wandeln. In nur vier Minuten bearbeitet Volker Schlecht rund viertausend Jahre Kulturgeschichte aus den Bereichen Architektur, Bildhauerei und Malerei. So versucht er, die Verbindung zwischen christlichen und vorchristlichen Motiven, Symbolen und Darstellungen aufzuzeigen. Eine Meditation soll es sein, die eher durch ihr Tempo als durch den Inhalt provoziert und zum Nach- und Weiterdenken animiert. Das schnelle Tempo fordert die gesamte Aufmerksamkeit des Zuschauers und macht dazu noch einen großen Spaß. Inhalt und Form des Films bilden eine klare und runde Einheit, die dazu einlädt, sich den Film wieder und wieder anzuschauen. Alleine nur, um herauszubekommen, wie viel man beim letzen Betrachten verpasst hat. Die FBW Jury war von Idee und Umsetzung des offensichtlich mit hohem Zeitaufwand recherchierten Filmes überzeugt und vergab das höchste Prädikat „besonders wertvoll“.