Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Nach einer etwas lang geratenen Einleitung, die mit ihren optischen Effekten sichtlich auf jugendliche Zuschauer zielt, findet der Film zu seiner Geschichte, in die die Loveparade mit großformatigen Bildern und die Atmosphäre des im Umbuch befindlichen Berlins einbezogen werden. Ein solide und sorgfältig konstruiertes Drehbuch führt die Handlung mit immer wieder überraschenden Wendungen zu einem vorhersehbaren Ende. Die Charaktere werden nie schwarzweiß gezeichnet, sondern in der Schwebe gehalten und erzeugen dadurch beim Zuschauer Spannung. Vor allem das unverbrauchte Gesicht von Avenia Wilson beeindruckt. Sie spielt sehr wandlungsfähig eine 18jährige in einem Entwicklungsprozeß. Bei der Gestaltung ist die Kameraführung hervorzuheben, die sich teils einer Werbefilmästhetik bedient, teils auch impressionistische oder surreale Bilder findet. Die Musik ist, dem jugendlichen Zielpublikum entsprechend, miteinbezogen, ohne aufdringlich zu wirken. Vor allem in den Eingangssequenzen vor dem Hintergrund der Loveparade hat sie eine für die Handlung wichtige Funktion.