Jakob
Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Benjamin Gronau |
Darsteller: | Oskar Bökelmann; Christian Wewerka; Felicitas Ott |
Drehbuch: | Benjamin Schreuder; Benjamin Gronau |
Kamera: | Max von Mathiessen |
Schnitt: | Katharina Fiedler |
Musik: | Christophe Kalkau; Bastus Trump |
Länge: | 9 Minuten |
Verleih: | Filmakademie Baden-Württemberg |
Produktion: | Filmakademie Baden-Württemberg GmbH |
Jury-Begründung
Vater und Sohn reagieren unterschiedlich auf den Verlust der Mutter und dadurch drohen sie als der Rest der Familie auseinanderzubrechen. In dieser atmosphärisch dichten Miniatur wird viel durch Andeutungen und Stimmungen erzählt. Die Dinge der Mutter sowie die Erinnerungen an sie sind im Haus wie verwunschene Orte, die der Sohn sucht und der Vater meidet. Während der eine immer wieder das Video mit Szenen der einst glücklichen Familie ansehen will, nimmt der andere das Band und wirft es von sich. Die beiden können nur noch durch aggressive Akte miteinander kommunizieren, sie machen einander Vorwürfe, weisen den anderen ab, isolieren sich in ihrer Trauer. Objekte wie der Kleiderschrank der Mutter oder der leere Swimmingpool werden durch die Erinnerungen an die Mutter emotional aufgeladen. An ihnen entladen sich die Spannungen zwischen den beiden.Dadurch wird es möglich, das Familiendrama sehr filmisch zu entwickeln. Dem entsprechend gelingt es auch den beiden Darstellern, eher durch Gesten als durch die sparsamen Dialoge ihre so unterschiedliche und doch gleich intensive Verzweiflung spürbar zu machen.
Gelungen ist auch der Schluss mit den gerasterten Videobildern des vergangenen Glücks. An JAKOB überzeugt der einfühlsame und komplexe Erzählstil. Kameraarbeit, Ausstattung, Drehbuch und Schauspielerführung sind aus einem Guss. Dies ist eine vielversprechende Talentprobe.