FBW-Pressetext
US-Regisseur Barry Levinson schildert in dieser Hollywood-Satire eine Woche Überlebenskampf des privat wie beruflich stark gebeutelten Produzenten Ben. Mit raffinierten Schnitten, brillant eingesetztem Sounddesign, sowie einem überragenden Robert de Niro variiert Levinson ein typisch amerikanisches Thema und schafft es auf äußerst vergnügliche Weise der zynischen, Geld gierigen und schnelllebigen (Alb-)Traumfabrik neue Facetten abzugewinnen. Nicht zuletzt bezeugen die selbstironischen und durchaus mutigen Parts von Sean Penn und Bruce Willis das berechtigte Vertrauen in Drehbuch und Umsetzung dieser lakonischen Reise durch die Promiwelt. Basierend auf den Memoiren eines Produzenten entstand eine herrlich bissige Geschichte, angesiedelt zwischen Midlife-Crisis und Ehedramen, selbstherrlichen Regisseuren und getretenen Agenten, verlachten Produzenten und egomanen Schauspielern.Filminfos
Kategorie: | Arthouse |
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Gattung: | Komödie; Spielfilm |
Regie: | Barry Levinson |
Darsteller: | Robert De Niro; Bruce Willis; Sean Penn; Stanley Tucci |
Drehbuch: | Art Linson |
Weblinks: | ; ; |
Länge: | 105 Minuten |
Kinostart: | 05.03.2009 |
VÖ-Datum: | 06.08.2009 |
Verleih: | Concorde |
Produktion: | Art Linson Productions, 2929 Productions, Tribeca Productions |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Schon immer liebte Hollywood die Beschäftigung mit sich selbst: Filme über das als zynisch, erbarmungslos und oberflächlich wahrgenommene Geschäft in der mächtigsten Traumfabrik der Welt gibt es wie Sand am Meer. Nicht immer gelingen diese Kommentare auf die Welt des schönen Scheins so gut wie, beispielsweise, Robert Altmans Hollywoodsatire The Player. Wer sich also heute des bekannten Themas annimmt, muss sich an solchen Vorbildern messen lassen, und er darf vor allem eins nicht: langweilen.Inside Hollywood jedenfalls, der neue Film des Produzenten und Regisseurs Barry Levinson, braucht den Vergleich nicht zu scheuen. Die Geschichte um einen in die Jahre gekommenen Produzenten, dessen aktuelle Filmprojekte mit (den sich selbst spielenden) Sean Penn und Bruce Willis zum Erfolg verdammt sind, überzeugt durch ein glaubwürdiges Drehbuch, eine bis in die Nebenrollen gelungene Besetzung, eine klare Bildsprache und den intelligenten, die Situationskomik des Films unterstreichenden Einsatz der Musik.
Bei aller Selbstironie und Überzeichnung, mit der hier narzisstische Schauspieler, geldgetriebene Studiobosse, neurotische Agenten, egomanische Regisseure und gelangweilte Ex-Ehefrauen in Szene gesetzt werden, gibt der Film seine Figuren nicht der Lächerlichkeit preis. Vor allem für den zwischen Studio, Schnittraum, Geschäftsessen und Paartherapie atemlos hin- und herhetzenden Produzenten Ben, der von einem glänzend aufgelegten Robert de Niro verkörpert wird, entwickelt der Zuschauer so etwas wie Sympathie.
Dies umso mehr, als Ben offensichtlich das Chaos seines Berufs- und Privatlebens nicht mehr ganz im Griff hat. Dennoch zerfließt er nicht in Selbstmitleid, als er nach der missratenen Festivalpremiere seines neuen Films feststellen muss, dass er im Haifischbecken Hollywoods nur noch eine Randfigur ist, denn er kennt die Spielregeln besser als jeder andere. Inside Hollywood ist eine ganz besonders intelligente, unterhaltsame Komödie, die nicht nur für Insider sehenswert sein dürfte.