Ich möchte lieber nicht
Kurzbeschreibung
Der Versuch eines filmischen Ölgemäldes über einen alten Mann, der für die deutsche Kultur viel geleistet und bewegt hat.Filminfos
Gattung: | Dokumentarfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Anna Hepp |
Darsteller: | Prof. h.c. Hilmar Hoffmann |
Drehbuch: | Anna Hepp |
Kamera: | Anna Hepp |
Schnitt: | Anna Hepp; Brett Orloff |
Musik: | Martin Wiese |
Länge: | 14 Minuten |
Produktion: | Anna Hepp |
Förderer: | Film- und Medienstiftung NRW |
Jury-Begründung
Ein alter Mann in seinem Arbeitszimmer, einzelne Kommentare aus dem Off lassen darauf schließen, dass er nicht wirklich Lust hat, die Fragen der Regisseurin zu beantworten. Entstanden ist dabei ein filmisches Essay, das sich der Ikone der deutschen Kulturpolitik, Hilmar Hoffmann, auf ungewöhnliche Art annähert – und zugleich unumwunden eingesteht, dass Hoffmann sich ihrem Vorhaben auf seine ganz eigene Art eingelassen hat.Der Filmtitel verrät schon, wie sich die Regisseurin und Hoffmann aufeinander eingelassen haben. Es darf alles gefragt, muss deswegen jedoch noch lange nicht beantwortet werden. Dabei stellt die Regisseurin durch die eingeschnittene Regieanweisung sehr früh klar, dass es sich um kein gewöhnliches Portrait handeln wird. Hoffmann ist sich seiner Bedeutung und Größe vollkommen sicher, bei aller einfließenden Arroganz wirkt er nie unsympathisch, eher knorrig, und bleibt stets interessant. Auch schimmert in den gesprochenen und gezeigten Antworten, etwa den Füßen auf dem Couchtisch, immer wieder ein feiner Humor durch. So entsteht doch ein sehr persönliches Portrait, das auf seine ganz eigene Art Blicke in den Menschen Hoffmann erlaubt.
Das essayistische Moment wird durch das gewählte Material unterstrichen. Die Materialbeschaffenheit, die Schärfenspiele spiegeln den Versuch wider, ein künstlerisches Portrait jenseits der puren Filmbilder anzufertigen. Wie so häufig bei Essays spalten diese Elemente das Publikum und so auch den Ausschuss. Stärker jedoch rieb sich der Ausschuss an den eingeschnittenen Bildern der Bäume, die sich nicht entschlüsseln ließen. Trotz dieser und anderer offener Fragen war eine Mehrheit des Ausschusses der Meinung, dass dies ein filmisches Portrait sei, das sich aus der Menge herkömmlicher Portraits heraushebe, dessen intelligenter Umgang mit dem gedrehten Motiv die Erteilung eines Prädikates in jedem Fall begründet.