Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Fortsetzungen von großen Kinoerfolgen haben es nicht leicht. Denn die Erwartungen sind hoch geschraubt, und was im ersten Teil noch originell erscheint, wirkt oft bei einem zweiten Film mit denselben Helden nur wie eine Kopie. Nicht so im Fall der schrägen Abenteuer des einstigen größten Bösewichts der Welt, Gru, der den Mond vom Himmel raubte, ihn aber durch den Einfluss von drei kleinen Mädchen schließlich wieder zurück brachte. Diese drei kleinen Mädchen sind nun Grus Adoptivkinder und leben in seinem Haus, in dessen Kellergewölben die quittengelben Minions in Scharen umher wuseln. Und statt der dunklen Seite zu dienen, betätigen sie sich nun bei der Herstellung von ziemlich schrecklichem Fruchtgelee. Aber ein Ex-Superbösewicht wie der liebenswerte Gru bleibt nicht lange ohne besonderen Auftrag. Er wird angeheuert, einen ganz und gar widerwärtigen Schurken zu stellen, der ein besonderes Gift gestohlen hat, mit dem man Mutationen der übelsten Art erschaffen kann. Gru soll nun also die Welt retten, zusammen mit einer Agentin und natürlich mit Hilfe der drei kleinen Mädchen und der Minions. Das ist ebenso vergnüglich wie liebevoll in Szene gesetzt mit einem Feuerwerk an Parodien von James Bond über Shrek, von Superman bis Batman, von Hulk bis Harry Potter, von King Kong bis Mission Impossible. Und letztlich ist es eine Geschichte um das Thema Familie und Freundschaft in Zeiten der Bewährung. In diesem Fall punkten vor allem die weiblichen Protagonisten – drei kleine Mädchen, die allmählich heranwachsen und einem ihrem Alter entsprechende Entwicklung durchleben (wobei sie die Älteste von ihnen das erste Mal verliebt) und die Agentin Lucy, die keineswegs dem Schönheitsideal der Bondgirls entspricht, dafür aber umso mutiger und witziger ist. Eine wesentlich größere Rolle noch als im Vorgänger kommt bei diesem ironisch-komischen Abenteuerfilm den Minions zu, die in den Mittelpunkt der Handlung rücken. Und obgleich es so viele von diesen wuseligen pillenähnlichen Wesen gibt, haben sie alle einen recht unterschiedlichen Charakter. „ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 2“ ist nicht nur in diesem Punkt bis ins kleinste Detail liebevoll konzipiert und fantasievoll animiert.