Hugo Cabret

Kinostart: 09.02.12
2012
Filmplakat: Hugo Cabret

FBW-Pressetext

Im Paris der 30er Jahre lebt der 12jährige Hugo Cabret mitten in einem riesigen Uhrwerk im Bahnhof. Ständig auf der Hut vor dem Bahnhofsvorsteher und dessen Dobermann streunt er umher und stibitzt sich das Notwendige zum Leben. Eines Tages trifft er auf Isabelle, die Ziehtochter des schwermütigen Spielladenbesitzers Georges, der ein Geheimnis zu hüten scheint. Hugo und Isabelle wollen dem Geheimnis auf die Spur kommen – und erleben das Abenteuer ihres Lebens. Der erste 3-D-Film von Martin Scorsese begeistert durch seinen Einfallsreichtum und den Zauber der Bilder. Die 3D-Effekte sowie die träumerisch verspielte Musik unterstützen die Magie der einzelnen Sequenzen und lassen den Zuschauer in die Tiefe der Leinwand eintauchen. Zusätzlich ist HUGO CABRET auch eine Hommage an das frühe Kino. Dank exzellenter Kameraführung, einer vortrefflichen Ausstattung und großartigen Darstellern ist dieser Film ein zauberhaftes Märchen für alt und jung. Und außerdem Scorseses ganz persönliche Liebeserklärung an die Magie der bewegten Bilder.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Literaturverfilmung
Regie:Martin Scorsese
Darsteller:Sir Ben Kingsley; Sacha Baron Cohen; Asa Butterfield; Chloe Moretz; Jude Law; Ray Winstone; Christopher Lee
Drehbuch:John Logan
Buchvorlage:Brian Selznick
Kamera:Robert Richardson
Schnitt:Thelma Schoonmaker
Musik:Howard Shore
Webseite:;
Weblinks:; ; filmsortiment.de;
Länge:126 Minuten
Kinostart:09.02.2012
Verleih:Paramount
Produktion: GK films, Infinitum Nihil;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Martin Scorsese gelingt hier das Kunststück, zugleich eine Abenteuergeschichte für Kinder zu erzählen und eine grandiose Hommage an den Filmpionier George Méliès zu schaffen. Sein Titelheld Hugo Cabret ist wie aus einem Roman von Charles Dickens entsprungen. Doch statt im London des späten 19. Jahrhunderts muss er sich im Paris der 30er Jahre durchkämpfen. Als Waise lebt er in den geheimen Gängen und Stiegen eines Bahnhofs und hat dort die Aufgabe, die vielen Uhren aufzuziehen. Er hat diesen Job von seinem zuerst ständig betrunkenen Onkel geerbt, und da er nicht für diese Arbeit bezahlt wird, muss er sich wohl oder übel von gestohlenen Croissants ernähern. Doch er stibitzt auch Zahnräder und andere kleine mechanische Teile, um einen „automatischen“ Menschen zu reparieren, den ihm sein Vater hinterlassen hat. Dabei wird er von dem Spielzeugreparateur George Méliès erwischt, der ihm das Notizbuch seines geliebten Vaters wegnimmt. Hugo muss sich nun nicht nur vor dem überall lauernden Stationsvorsteher in acht nehmen, der allzu gerne heimatlose Kinder einsperrt und in ein Waisenhaus verfrachtet, sondern er versucht auch alles, um von dem verbitterten Herrn Méliès das Notizbuch wiederzubekommen. Dabei wird dessen Stieftochter Isabelle zu seiner Verbündeten, und die beiden finden nach einer spannenden Recherche heraus, dass George Méliès der (heute) berühmte, zu seiner Zeit aber fast vollständig vergessene Filmpionier ist. Im zweiten Teil wird der Film zu einer liebevoll inszenierten Liebeserklärung an diesen ersten Erzähler von fantastischen Kinogeschichten. Scorsese zeigt in Sequenzen von Rückblenden einige seiner Werke und die Reaktionen der Zuschauer auf den allerersten Film überhaupt mit dem einfahrenden Zug, inszeniert von den Gebrüdern Lumière. Vor allem zeigt er aber auch, wie Méliès gearbeitet hat, wie er sein gläsernes Studio aufbaute und wie er darin große fantastische Tableaus inszenierte. Eine der Ironien des Films besteht darin, dass Scorsese diese älteste erzählerische Filmkunst mit den neuesten filmischen Mitteln feiert. In seinem ersten 3-D-Film meistert er diese Technik wie kaum einer vor ihm. Die 3-D-Effekte werden von Scorsese nie ausgestellt, stattdessen ist die Raumwirkung immer natürlich und dadurch umso eindrucksvoller. Durch solche absichtlichen Unsauberkeiten wie die Reflexionen von in der Luft schwebenden Staubpartikeln verstärkt er geschickt diesen natürlich wirkenden räumlichen Effekt. Sehr raffiniert ist auch die Einbettung der filmhistorischen Würdigung von Méliès in die Geschichte von Hugo. Es gibt keine Brüche zwischen den Ebenen, und beide werden gleichermaßen mit einem großartigen visuellen und dramaturgischen Einfallsreichtum gestaltet. Schöner als hier kann man die Magie des Kinos kaum feiern.