Heute bin ich blond

Kinostart: 28.03.13
VÖ-Datum: 04.10.13
2013
Filmplakat: Heute bin ich blond

FBW-Pressetext

Es ist ein Schock für die 21jährige Sophie, als ihr der Arzt die Diagnose mitteilt: Krebs. Eine seltene aggressive Form. Mit geringer Überlebenschance. Doch Sophie entscheidet sich, genau diese kleine Chance zu ergreifen. Sie kämpft. Gegen die Krankheit, um ihr Leben. Und um die Lebensfreude, die sie sich stets bewahrt. Ihr Hilfsmittel sind Perücken, dank derer sie immer wieder in neue „Persönlichkeiten“ schlüpft. Denn Sophie spürt: Das Leben ist wirklich zu kurz, um sich nicht jeden Tags aufs Neue zu erfinden. Die Autorin Sophie van der Stap hat mit dem gleichnamigen Roman ihre eigene Geschichte über den Umgang mit der Krankheit erzählt. Regisseur Marc Rothemund ist es nun gelungen, den lakonisch humorvollen Ton der Vorlage filmisch wiederzugeben, um so die Schwere des Themas mit einer erlösenden Leichtigkeit zu verbinden. Sophies Aussagen sind oftmals bissig und trocken und lassen das Lachen an manchen Stellen im Hals stecken bleiben. Die Hauptdarstellerin Lisa Tomaschewsky ist umwerfend in dieser Mischung aus abgebrüht, trotzig und doch immer wieder auch verletzlich und verzweifelt. Man merkt der Figur an, dass sie tatsächlich um ihr Leben kämpft, dass sie immer wieder in neue Rollen schlüpft, um in sich und den einzelnen Wesenszügen, die sie vereint, eine innere Kraft zu bündeln. Die Menschen um sie herum sorgen für die Liebe und Geborgenheit, die so wichtig ist, um eine solche Situation überstehen zu können. Am Ende hat Sophie den Kampf gewonnen. Und ist an der Krankheit gewachsen. Ein berührender und inspirierender Film, der Betroffenen Kraft geben kann und dem der Spagat zwischen tragischer Tiefe und lebensbejahender Unterhaltung gelingt. Ein Film, der das Leben feiert.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Marc Rothemund
Darsteller:Lisa Tomaschewsky; Karoline Teska; David Rott; Peter Prager; Maike Bollow; Alice Dwyer; Alexander Held; Sebastian Bezzel; Jasmin Gerat; Daniel Zillmann; Katrin Pollitt; Bernhard zu Castell
Drehbuch:Katharina Eyssen
Buchvorlage:Sophie van der Stap
Kamera:Martin Langer
Schnitt:Simon Gstöttmayr
Musik:Johan Hoogewijs; Mousse T.
Webseite:heute-bin-ich-blond.de;
Weblinks:; ;
Länge:113 Minuten
Kinostart:28.03.2013
VÖ-Datum:04.10.2013
Verleih:Universum
Produktion: Goldkind Film Produktion
FSK:6
Förderer:FFA; BKM; FFF Bayern; DFFF; Eurimages; FFHSH

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Krankheit und Tod sind nicht die Themen, aus denen Unterhaltungsfilme entstehen. Und doch hat dieser Film unterhalten, trotz oder wegen seines Themas.
Er unterhält auf eine mitmenschliche, moderne, anspruchsvolle Art, die nicht alltäglich ist. Auch deshalb ist dieser Film ein Glücksfall.
Er schafft es, dank seiner wunderschönen, überzeugenden Hauptdarstellerin, seines Drehbuchs, seiner Inszenierung, seiner Glaubwürdigkeit die Herzen zu berühren. Er schafft es, den Gedanken zuzulassen, wie stark der Glaube an sich selbst, aber auch das Vertrauen in andere Menschen, in Ärzte und die Medizin sein muss, um eine lebensbedrohende Krankheit zu überwinden. Wie wichtig die Unterstützung von Freunden und Familie ist, wie unerlässlich – trotz allem – Lebensmut und Lebensfreude. Sich selbst im richtigen Moment wichtig zu nehmen, sein Äußeres zu pflegen, nicht den Mut zu verlieren. Das alles zeigt uns HEUTE BIN ICH BLOND in einer Weise, die genau den richtigen Ton trifft: Nicht betulich und geschönt, sondern realistisch, nicht mitleidig, sondern mit Gefühl. Durch die Balance, die der Film erreicht, wird er glaubwürdig, nimmt den Zuschauer mit und entlässt ihn gestärkt und beglückt.
Eine besondere Würdigung geht hier auch an die Produzenten, die es gewagt haben, diesen schweren Stoff zu realisieren und die Finanzierung zu erreichen.

Die Jury wünscht dem Film und seinen Machern noch viele begeisterte Zuschauer, die Entscheidung zum einstimmigen „besonders wertvoll“ soll dies unterstützen.