Hetschenpetsch
Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Astrid Rieger |
Darsteller: | Achim Schauffele; Marion Gretchen Schmitz; Michael Dreher |
Drehbuch: | Astrid Rieger |
Kamera: | Mark Liedtke |
Schnitt: | Astrid Rieger |
Webseite: | astridrieger.de; |
Länge: | 13 Minuten |
Produktion: | Astrid Rieger |
Förderer: | FFA; Nordmedia; Hessische Filmförderung; Stiftung Kulturregion Hannover |
Jury-Begründung
Hinter dem seltsamen Titel verbirgt sich eingemachter Hagebuttensaft, den der etwas weltfremde Robert selbst braut. Die Welt Roberts, der sich als Naturkind fühlt und dem gutbürgerlichen Alltag seiner Lebensgefährtin nichts abgewinnen kann und sich dieser „Normalität“ verweigert, wird zunächst aus seinem Blickwinkel gezeigt. Robert hortet Vorräte wie ein Eichhörnchen, was er auch bei einem Büffet demonstriert, bei dem er eigentlich seinem neuen Chef vorgestellt werden soll. Doch Robert flüchtet in seine Höhle, die er sich in der gemeinsamen Wohnung eingerichtet hat. Auf dem Bett hat er die Walnüsse zum Trocknen ausgebreitet, während er hinter Kartons verborgen sein Dasein fristet. Robert wird nie ein Mensch sein, der sich in den Alltag fügen wird und so wundert es nicht, dass er seinen eigenen Weg geht – fort aus der für ihn quälenden Welt von Pflicht und Zwang. Seine Flucht in den Wald markiert endgültig den Rückzug aus der Realität, was sich auch in einer surrealen Szene verdeutlicht, als er glaubt, seinen Fast-Chef im Wald zu sehen und diesem mit seinem Hetschenpetsch eine deutliche Absage erteilt.Roberts surreale Weltflucht bietet gute Gelegenheiten für, vor allem farblich, stimmige Bilder von blutroten Hagebutten und braunen Nüssen, von grüner Waldestiefe und weiß steriler Wohnung. Ein paar Szenen stören diese insgesamt recht gelungene Inszenierung des Lebens eines Sonderlings: So wirkt etwa Roberts Begegnung mit seinem Beinahe-Chef beim abendlichen Festbüffet schauspielerisch überzogen und in ihrer allzu gekünstelten Anmutung wenig überzeugend.