Großmutter
FBW-Pressetext
Eine Immigrantenfamilie möchte die Asche der Großmutter nach Deutschland bringen. In einer Keksdose. Doch da haben sie nicht mit der gewissenhaften Regelkonformität der deutschen Zollbeamten am Flughafen gerechnet. Darf die Großmutter überhaupt einreisen? Und wenn ja, dann auch in einer Dose? Gibt es ein gültiges Papier dafür? Denn es gibt ja schließlich für alles eine Regel. Weil es sie laut Vorschrift geben muss! Eine köstliche Realsatire ist Regisseur Galip Iyitanir mit diesem 10minütigen Film gelungen. Die Dialoge sind pointiert, dabei spitzt sich auch die Situation und somit der Kampf zwischen menschlichem Mitgefühl und bürokratischen Vorschriften immer mehr zu. Mit schelmischem Augenzwinkern wird dem behördlichen Reglement ein Spiegel vorgehalten. Genehmigung erteilt, mit großem Vergnügen.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Galip Iyitanir |
Darsteller: | Mark Zak; Irina Potapenko; Rebecca Zak; Ecem Cengiz; Thomas Balou Martin; Benjamin Hille |
Drehbuch: | Heike Fink; Galip Iyitanir |
Kamera: | Martin Kukula |
Schnitt: | Galip Iyitanir |
Musik: | Stefan Ziethen |
Länge: | 10 Minuten |
Produktion: | elias film Galip Iyitanir |
Förderer: | Filmstiftung NRW |
Jury-Begründung
Eigentlich wollte Großmutter aus dem Ausland zu Besuch zu ihrer Familie nach Deutschland kommen, wo diese ihre neue Heimat gefunden hat. Ihr plötzlicher Tod macht diesen Plan zunichte und so will die Familie ihren letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche mit nach Deutschland nehmen. Bei der Einreise hat man nichts zu verzollen und die Dose mit Omas Asche auf den Armen der Kinder – nun, die kann man doch einfach ohne Probleme durch die Zollkontrolle tragen? Da wären aber die leidigen Zollvorschriften für die Einfuhr von Asche – oder gibt es dafür gar keine Vorschrift?Der herzergreifend menschliche Disput der beiden Zollbeamten um die bange Frage, ob es da eine Vorschrift für diesen so einmaligen Fall gäbe und wer eventuell von der Obrigkeit bei der Lösung des Problems helfen könnte bzw. ob man die Asche einfach unbürokratisch „durchwinken und einreisen“ lassen sollte, ist ein Kabinettsstückchen der besonderen Art.
Filmisch innovativ und durch ein präzises Drehbuch mit besonders gelungenen Dialogen ist diese kleine Tragikomödie originell und mit Leichtigkeit inszeniert und besticht durch eine gute Kamera sowie eine ebenso gelungene Montage. Die Besetzung ist typgenau und ihr Spiel unter sicherer Führung erfrischend liebevoll natürlich.
Fazit: Ein gelungenes kleines Filmwerk, das dem Zuschauer große Freude und beste Unterhaltung bietet.