Evet, ich will!
FBW-Pressetext
In dieser herzlichen, deutsch-türkischen Komödie geht es hoch her: Eine ganze Reihe von multikulturellen Paaren möchte sich trauen lassen, doch der Weg bis zum Altar scheint verstellt durch generationsbedingte, religiöse und fremdenfeindliche Blockaden. Dies bringt nicht nur das Radiomoderatoren-Pärchen oder die beiden noch nicht geouteten Schwulen in so manche brenzlige und urkomische Situation. Evet, ich will! schafft es auf ganz leichte und amüsante Weise ein Kaleidoskop der Kulturen und alltäglichen Problemstellungen mit einem kunterbunten Ensemble aufzuzeigen, ohne darüber die verschiedenen Konflikte überspielen zu wollen. Und am Ende steht die eigentlich so einfache Lösung: „All you need is love!“Filminfos
Gattung: | Komödie |
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Regie: | Sinan Akkus |
Darsteller: | Oliver Korittke; Lale Yavas; Heinrich Schafmeister; Ingeborg Westphal |
Drehbuch: | Sinan Akkus |
Kamera: | Peter Nix |
Schnitt: | Renata Salazar Ivancan |
Musik: | Chris Heyne |
Länge: | 98 Minuten |
Kinostart: | 01.10.2009 |
Verleih: | Maxximum Film und Kunst |
Produktion: | Luna-Film, Cinemendo; rbb; arte |
FSK: | 0 |
Förderer: | MBB; DFFF |
Jury-Begründung
Rund um ein Berliner Wohnhochhaus ranken sich die Geschichten von Menschen verschiedenen ethnischen Ursprungs. Einige haben sich schon gefunden, andere wollen noch finden. Familiäre und kulturelle Bande erschweren das Miteinander und Füreinander und turbulente Tage stehen bevor, bis sich schließlich fünf Paare zum Happyend vereinen dürfen.Sehr amüsant, teilweise stark ironisierend und mit deftiger Situationskomik angereichert, wurden die einzelnen Episoden mit präziser Montage geschickt miteinander verbunden. Das Erzähltempo ist beachtlich, wobei am Ende ein klein wenig die Luft auszugehen scheint. Kein Wunder nach einem wahren Feuerwerk an schönen Einfällen.
Eingebracht ist viel Lebenserfahrung aus unterschiedlichen Kulturen ohne in Klischees zu verfallen. Man erfährt viel von Traditionen und Moral. Letztere in der Not und um die Familienbande wieder zu kitten auch mit einem gehörigen Schuss Doppelmoral. Auch politische Seitenhiebe, wie der EU- Beitrittswunsch der Türken, der ewige Konflikt zwischen Kurden und Türken oder zwischen Christen und Muslimen scheut der Film nicht mit einer gehörigen Portion Aberwitz. Die eingeschlagene Gratwanderung besteht der Film mit Bravour. Alle Rollen sind typgerecht besetzt und in ihrem Spiel überzeugend. Ein besonderes Lob gilt dem Set-Design, das eine gelungene Ausstattung mit schönen Details vorgab, und auch der immer angemessenen musikalischen Begleitung. Alles in allem eine handwerklich solide Erstlingsregie.