Etage X
FBW-Pressetext
Zwei Frauen. Ein Aufzug. Der Aufzug bleibt stecken. Eine missliche Lage, aus der beide Frauen beschließen, das Beste zu machen. Und plötzlich ganz neue Seiten an sich entdecken. Als ZuschauerIn ist es unmöglich zu ahnen, wie sich der 14-minütige Kurzfilm von Francy Fabritz entwickeln wird. Und genau darin liegt der Reiz dieser charmant verschmitzten Geschichte. Eva Medusa Gühne und Morgana Muses verkörpern ihre Rollen, die gänzlich ohne Dialog auskommen, auf herausragende Weise. Beide Figuren starten zurückhaltend, auch die exzellent ausgewählten Kostüme sind steif, brav und konservativ und verraten nichts über die inneren Sehnsüchte, denen beide Frauen im Laufe der Geschichte freien Lauf lassen. Fabritz setzt diesen plötzlichen Umschwung der Stimmung geschickt in Szene. Eine nahe Kameraführung, eine perfekt getimte Montage und ein eindrücklich naher Sound lassen eine Stimmung aufkommen, welche die ZuschauerInnen beinahe mit in den Aufzug versetzt. Als sich am Ende die Aufzugtür wieder öffnet, erscheint alles wie vorher. Doch, und das verrät auch die entzückende Schlusspointe, etwas hat sich im Leben der Frauen verändert. Und das Lächeln beider lässt erkennen: Das ist auch gut so. Ein inspiriert vergnügter Kurzfilmspaß.Filminfos
Gattung: | Kurzfilm |
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Regie: | Francy Fabritz |
Darsteller: | Eva Medusa Gühne; Morgana Muses |
Drehbuch: | Francy Fabritz; Manuela Kay |
Kamera: | Sara Vetter |
Schnitt: | Francy Fabritzz |
Länge: | 14 Minuten |
Verleih: | DFFB |
Produktion: | Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB) |
Förderer: | DFFF |
Jury-Begründung
Zwei Frauen beäugen sich argwöhnisch in einem Kaufhaus- Fahrstuhl. Dieser bleibt plötzlich stecken und der Notruf versagt. Eine der Frauen befällt ein dringendes Bedürfnis und zu ihrer Überraschung bekommt sie Hilfestellung durch die Handtasche der anderen. Die Gemeinschaft in der Not entwickelt sich aus einer erst peinlichen zur intimen und schließlich bizarr-erotischen Atmosphäre. Endlich befreit gehen die beiden Frauen durch das Kaufhaus ihre eigenen Wege, nicht ohne vorher als verschmitzte Komplizen ihr Geheimnis zu verstecken.ETAGE X ist erzählt eine sympathische, originelle und vor allem mit überraschenden Gags angereicherte Geschichte. Ohne Sprache und mit gezielter Langsamkeit baut sich eine irritierende Stimmung auf, die gekonnt den Spannungsbogen aufzubauen weiß. Insgesamt erkennt die Jury in der Arbeit von Francy Fabritz sowohl formal wie auch dramaturgisch eine gelungene filmische Arbeit.