Ein Teller Suppe

Filmplakat: Ein Teller Suppe

Kurzbeschreibung

Eine sensible Annäherung zwischen zwei Kulturen
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Fred R. Willitzkat
Darsteller:Ursula Werner; Komi Mizrajim Togbonou; Rita Reisgies
Drehbuch:Fred R. Willitzkat
Kamera:Thomas Etzold
Schnitt:Behruz Torbati
Musik:Komi Mizrajim Togbonou; Moritz Pfau
Länge:6 Minuten
Produktion: Fred R. Willitzkat

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine ältere Frau und eine Imbissbude mit zwei Tischen davor sind der Ausgangspunkt einer ohne Wortwechsel ablaufenden kleinen Geschichte, die auf einer literarischen basiert und in Variationen bereits mehrmals umgesetzt wurde. Sie bestellt einen Teller Suppe, stellt diesen ab und hängt ihre Handtasche an einen Haken unterm Tisch. Sie muss noch einmal zurück, sie hat den Löffel vergessen. An ihrem Tisch steht nun ein rastalockiger Afrikaner und löffelt bereits aus ihrer Plastikterrine. Sie stellt sich dazu und greift erst zögerlich, dann beherzt ebenfalls zu. Die Verständigung als Einverständnis des seltsamen Miteinanders erfolgt nur durch Blicke und Nicken.

Gemeinsam wird die Suppe geleert, der Afrikaner holt anschließend zwei Becher Kaffee, den sie gemeinsam trinken und geht dann seines Weges. Sie greift nach ihrer Tasche, die nicht mehr da ist. Entsetzen breitet sich auf ihrem Gesicht aus. Dann ein Blick zu dem zweiten Tisch. Hier steht einsam einer Plastikterrine und hängt ihre Handtasche.

Eine kleine Geschichte, die schauspielerisch sehr gut umgesetzt wurde und mit ihrer Pointe überraschen kann. Auch wenn er für manchen etwas vorhersehbar und plakativ wirken mag, vermittelt der Film unterhaltsam und auf leichte humorvolle Weise die Überwindung eines Kulturschocks und erwischt sicher auch den ein oder anderen Zuschauer, der sich mit eigenen falschen Vorurteilen gegenüber anderen Menschen und Kulturen selber ertappt.