Edvige Scimitt

Jurybegründung

Diese nur knapp Entscheidung fiel nach einer Diskussion, die keine Annäherung zwischen den sehr unterschiedlichen Standpunkten der Ausschußmitglieder ergab. Während die eine Auffassung in der literarisch-filmischen Verarbeitung eines Dienstmädchenschicksals aus der Zeit um die Jahrhundertwende einen mit Einschränkungen gelungenen Trivialroman zu erkennen glaubt, stößt sich die andere an der vordergründigen Fernsehspielform, die diese optische Umsetzung mit überwiegenden Großaufnahmen, sparsamen Schnitt und entsprechender Dramaturgie erhalten hat. Die Stilmittel seien uneinheitlich, sie reichten von krassem Naturalismus über esoterische Verfremdung bis hin zum Realismus.



Positiv gewertet wird, daß sich der Film bei der Schilderung des Dienstmädchenschicksals nicht in Kuriositäten erschöpft, sondern auch die soziale Situation einer alleinstehenden Frau und ledigen Mutter in ihrer Zeit erkennen läßt. Insofern entsteht eine nicht zu übersehende Aussage zum gesellschaftlichen Umfeld des Mädchens. Allerdings wird diese immer wieder abgeschwächt durch die widersprüchliche Theatralik der Interpretation und ihrer Szene.



Der Hauptdarstellerin wird, so scheint es, von der Regie weniger abverlangt, als sie zu leisten vermag, sie ist auf den Ausdruck naiven Erstaunens festgelegt, der sie auch zu einem Zeitpunkt nicht verläßt, als sie bereits eine durch Erfahrung gereifte Frau darzustellen hat.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Matthias Zschokke
Drehbuch:Matthias Zschokke
Kamera:Adrian Zschokke
Schnitt:Barbara von Weitershausen
Musik:Heiner Goebbels
Länge:94 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Diese nur knapp Entscheidung fiel nach einer Diskussion, die keine Annäherung zwischen den sehr unterschiedlichen Standpunkten der Ausschußmitglieder ergab. Während die eine Auffassung in der literarisch-filmischen Verarbeitung eines Dienstmädchenschicksals aus der Zeit um die Jahrhundertwende einen mit Einschränkungen gelungenen Trivialroman zu erkennen glaubt, stößt sich die andere an der vordergründigen Fernsehspielform, die diese optische Umsetzung mit überwiegenden Großaufnahmen, sparsamen Schnitt und entsprechender Dramaturgie erhalten hat. Die Stilmittel seien uneinheitlich, sie reichten von krassem Naturalismus über esoterische Verfremdung bis hin zum Realismus.

Positiv gewertet wird, daß sich der Film bei der Schilderung des Dienstmädchenschicksals nicht in Kuriositäten erschöpft, sondern auch die soziale Situation einer alleinstehenden Frau und ledigen Mutter in ihrer Zeit erkennen läßt. Insofern entsteht eine nicht zu übersehende Aussage zum gesellschaftlichen Umfeld des Mädchens. Allerdings wird diese immer wieder abgeschwächt durch die widersprüchliche Theatralik der Interpretation und ihrer Szene.

Der Hauptdarstellerin wird, so scheint es, von der Regie weniger abverlangt, als sie zu leisten vermag, sie ist auf den Ausdruck naiven Erstaunens festgelegt, der sie auch zu einem Zeitpunkt nicht verläßt, als sie bereits eine durch Erfahrung gereifte Frau darzustellen hat.