Dienst

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In das Berlin des Jahres 2014 hat Autor und Regisseur Jochen A. Freydank seine Vision von Macht und Machtmißbrauch gelegt. Die Bezüge zur Welt von heute sind aber erschreckend realistisch: Schwarze Sheriffs, die ihre Machtposition mißbrauchen, sind in vielen Städten alltäglich anzutreffen, wie auch die erschreckende Teilnahmslosigkeit der Mitbürger, wenn sie Zeugen von Straftaten werden.

Ein ausgeklügeltes Drehbuch bildete die Grundlage für diesen sehr interessant und variationsreich inszenierten Film. Seine lakonische Erzählweise verstärkt noch zusätzlich die böse-makabre, ja teilweise irrwitzige Szenerie. Geschickt wird der „Dienstgang“ des Security- Mannes mit Bildern einer versteckten Kamera gemixt, die die geradezu erschreckende Teilnahmslosigkeit der am fiktiven Geschehen beteiligten „Zeugen“ authentisch dokumentieren.

Kameraarbeit und Montage des Films sind überzeugend, wie auch das Spiel des gut gewählten Protagonisten. Und wo die einzelnen Vorfälle schockieren, so gilt dies auch für den Off- Kommentar des biederen Mannes, in dem er über sein Leben reflektiert und mit voller Überzeugung von der Notwendigkeit seines Handelns berichtet, dem er letztendlich auch noch selbst zum Opfer fällt.