Die unerschütterliche Liebe der Suzanne
FBW-Pressetext
Suzanne und Maria sind als Schwestern unzertrennlich. Die Mutter ist schon lange tot, der Vater Nicolas tut jedoch alles, um seinen Töchtern ein schönes Leben zu bereiten. Als Suzanne ungeplant schwanger wird, hält die Familie zusammen. Eines Tages lernt Suzanne Julien kennen, in den sie sich unsterblich verliebt und der sie auf die schiefe Bahn bringt. Suzanne geht ins Gefängnis, verliert ihr Kind, der Vater zieht sich zurück. Nur ihre Schwester hält weiterhin zu ihr und gibt ihr die Kraft, noch einmal ganz von vorn anzufangen. Mit unglaublicher Präzision zeichnet die Regisseurin Katell Quillévéré den Weg der Suzanne in einzelnen Etappen nach. Über zwei Jahrzehnte begleitet der Spielfilm das Leben der Protagonistin, immer wieder gibt es Brüche, Ellipsen, Unterbrechungen. Und doch gelingt es dem Film, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, was auch dem exakten und zutiefst berührenden Spiel aller Darsteller, allen voran Sara Forestier als Suzanne, zu verdanken ist. In ihrem zarten Gesicht zeigt sich die Verletzlichkeit und Unsicherheit einer jungen Frau, die den Boden unter den Füßen verliert. Und doch ist da auch immer ein unbändiger Überlebenswille zu spüren, der sie weitermachen lässt. DIE UNERSCHÜTTERLICHE LIEBE DER SUZANNE ist, das wird in jeder Szene deutlich, auch und vor allem ein Film über die Liebe. Die Liebe zur Schwester, die bis zum Schluss ihr Fels in der Brandung ist, zu ihrem Vater, der seine Töchter bedingungslos liebt, und zu Julien, der vieles falsch macht, aber der doch für Suzanne bestimmt ist. Quillévéré inszeniert ohne falsches Pathos, keine Einstellung ist zuviel, jeder Blick verdeutlicht Konflikte, Beziehungen, Entscheidungen. Ein bewegendes und stilsicher inszeniertes Drama, leise erzählt und doch voller Kraft.Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm |
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Regie: | Katell Quillévéré |
Darsteller: | Sara Forestier; Adèle Haenel; François Damiens |
Drehbuch: | Katell Quillévéré; Mariette Désert |
Kamera: | Tom Harari |
Schnitt: | Thomas Marchand |
Musik: | Verity Susman |
Webseite: | ; |
Weblinks: | ; ; |
Länge: | 94 Minuten |
Kinostart: | 19.06.2014 |
VÖ-Datum: | 14.11.2014 |
Verleih: | Arsenal Filmverleih |
Produktion: | Move Movie, Mars Distribution; Panache Productions; La Compagnie Cinématographique; Canal+ Ciné+; Centre National de la Cinématographie (CNC); |
FSK: | 12 |
DVD EAN-Nummer: | 4047179953788 |
Anbieter-Link: |
Jury-Begründung
Schon als kleine Kinder haben sie die Mutter durch einen Unfall verloren: Suzanne und Maria. Der allein erziehende Vater versucht mit Liebe und großem Verständnis, diesen Verlust auszugleichen. Als Fahrer eines LKW`s ist er aber viel unterwegs, was den beiden Schwestern viel Stärke und selbständiges Handeln aufbürdet, sie aber gleichzeitig unverbrüchlich als beste Freundinnen zusammen schweißt. Maria ist die stärkere von beiden, bei Suzanne ist die fehlende Liebe einer Mutter deutlicher zu spüren. Das unstillbare Verlangen nach Liebe führt Suzanne schon als Teenager in eine Schwangerschaft, aus der der kleine Charlie hervorgeht und mit dessen Existenz sie, bei aller Zuneigung, offensichtlich überfordert ist. Und als sie sich in eine Liebe voller Unbedingtheit mit dem Tugenichts Julien stürzt, folgen Tragödien auf Tragödien in ihrem immer noch jungen Leben.Ein hervorragendes Drehbuch ist Basis für einen packenden und realistisch, ehrlichen Film. Keines der üblichen Sozialdramen, sondern eine sehr einfühlsame Schilderung des außergewöhnlichen Familienschicksals mit einer jungen Frau im Mittelpunkt, welche viele Jahre und Schicksalsschläge überstehen muss, bis sie ihren Weg im Leben findet. Ein wunderbares Darsteller-Ensemble stand Regisseurin Katell Quillévéré zur Verfügung, das sie mit einer perfekten Inszenierung zu nahezu dokumentarisch echten Leistungen führte. Die Verschlossenheit der Figuren zeigt sich in der Sparsamkeit der trefflichen Dialoge, der Reaktionen ohne viele Worte. Vieles wird nur angedeutet, Erklärungen findet der Zuschauer dennoch in der Anlage mancher geheimnisvoller Bilder. 25 Jahre eines Lebens und das der ganzen Familie überdeckt der Film mit gelungenen Zeitsprüngen ohne Erklärungen durch Schwarzblenden mit dramaturgisch gewollten unterschiedlichen Längen. Neben der inszenatorischen Kraft, dem großartigen Drehbuch und der Leistung der Darsteller bestechen vor allem auch die außergewöhnlich gute Bildgestaltung und eine präzise Montage.