Die purpurnen Flüsse

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die "purpurnen Flüsse" des Titels sind das Blut der perfekten Menschen. Die werden offensichtlich an einer französischen Elite-Uni in den Alpen gezüchtet, und es gibt einen grausamen Mörder, der die Polizei auf eine bestimmte Fährte setzen will. 90 absolut ökonomisch genutzte Minuten hält sich der Spannungsbogen, das Timing ist perfekt. Trotz der Schockmomente gleich zu Beginn, entwickelt sich die Handlung nachvollziehbar. Die Zuschauer haben die Möglichkeit, mit zu recherchieren und mitzudenken.

Die französische Provinz und die Gebirgslandschaft geben eine interessante Szenerie ab. Am interessantesten aber sind die beiden kantigen, unkonventionellen Polizisten (verkörpert von Jean Reno und Vincent Cassel), die sich zusammenraufen müssen. Lichtgestaltung und Schattensetzung sind ebenso herausragend wie Kamera und Schnitt. Pulsierend und modern ist die Musik. Gelöst wird auch das dramaturgische Dilemma, daß die "Schuldigen manchmal die Opfer" sind. Dies ist ein Thriller mit rasanten Actionmomenten, der auch den Kopf durchblutet, ein Spannungsfilm mit Köpfchen.