Eigentlich sollte die Fahrt in die Tiroler Berge nur ein Riesenspaß werden. Doch als Mia und ihr bester Freund Benny zusammen mit ihrer Klasse am Reiseziel ankommen, werden sie von Mias gutem Freund Luca empfangen, der ihnen erzählt, dass merkwürdige Dinge vor sich gehen. Mia, Benny und Johannes, der neu in der Klasse ist, begeben sich sofort auf die Suche nach geheimnisvollen Zeichen und Hinweisen, die sie in den Bergen finden. Doch eine mysteriöse Spur führt die Truppe zurück nach Hamburg – wo eine böse Verschwörung im Gange ist. Keine Frage: Ein klarer Fall für die Pfefferkörner. Seit 1999 sind die Abenteuer der Pfefferkörner im Fernsehen zu bewundern. Nun wagt eine neue Generation der eingeschworenen Hobby-Detektive den Sprung auf die große Leinwand. Unter der Regie von Christian Theede begeben sich die Fünf – denn Mias kleine Schwester Alice ist auch mit an Bord – auf eine neue spannende Mission, die vom Hamburger Hafen bis nach Tirol und wieder zurück zur Hamburger Speicherstadt führt und auch wichtige gesellschaftliche und ökologische Themen behandelt. Dargestellt werden die Pfefferkörner von sympathisch agierenden Darstellern mit unverbrauchten Gesichtern. Dass Benny eher ein Computernerd ist, der zudem auch noch schüchtern ist oder dass Mia kein typisches Mädchen ist, das auf Bonbonfarben steht, dient den jungen Zuschauern auf schöne Weise zur Identifikation. Denn man muss nicht perfekt sein, um ein Held zu sein. Und ob man ein Mädchen oder ein Junge ist – Hauptsache, man glaubt an sich und hält zusammen. Dann kann alles gelingen und kein Bösewicht hat eine Chance. Eine schöne Botschaft, die der Kinofilm ebenso wie die Serie transportiert. Der Kameramann Ngo The Chau sorgt für große und spannende Bilder, die jedoch die Geschichte immer mit der angemessenen Erzählhaltung für die Zielgruppe vermitteln. Die Spannung ist jederzeit gegeben, doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, auch dank der erwachsenen Darsteller wie Devid Striesow, Katharina Wackernagel oder Suzanne von Borsody. Mit DIE PFEFFERKÖRNER UND DER FLUCH DES SCHWARZEN KÖNIGS ist den Filmemachern ein überzeugender Start auf der großen Leinwand gelungen, der Spaß, Spannung und Lust auf mehr Kinoabenteuer der Pfefferkörner macht.
Wenn eine bereits seit langer Zeit laufende und erfolgreiche Fernsehserie für das Kino adaptiert wird, muss dabei auch mit größeren Schauwerten erzählt werden. Und dies wird in „DIE PFEFFERKÖRNER UND DER FLUCH DES SCHWARZEN KÖNIGS“ weitgehend erreicht. Das Team von jungen Detektiven erlebt zwar viele seiner Abenteuer in ihrer Heimatstadt Hamburg, aber Mia und Benny machen auch eine Klassenfahrt in die Berge Südtirols. Dort bekommen die Pfefferkörner Zuwachs durch dem neuen Mitschüler Johannes, der erst mit Vorurteilen zu kämpfen hat, weil er aus reichem Elternhaus stammt und ein Außenseiter zu sein scheint. Doch nachdem Johannes sich bewährt, wird er als ein neues Pfefferkorn anerkannt, mit dem die Serie dann auch bald in die neue Staffel gehen wird. Erkennbar sind Anleihen beim Actiongenre, besonders bei den späteren James Bond-Filmen, die nicht nur bei der Filmmusik oft direkt zitiert werden. Hervorzuheben ist auch die Verfolgungsjagd durch den Hamburger Hafen, die rasante Abfahrt mit einer halb zerstörten Seilbahn und der Einbruch in ein hochgesichertes Bürogebäude, bei dem die Kinder ihr Wissen über Computertechnik ausspielen können. Besonders das Nesthäkchen Alice kann sich hier beweisen und dadurch wird auch eine Identitätsfigur für das Publikum der 8- bis 10-Jährigen geliefert. Der Film ist prall gefüllt mit Action, bleibt aber leider, Ansicht der Jury, dennoch zu sehr der Fernsehdramaturgie verhaftet. Die Erwachsenen werden als Karikaturen gezeichnet, und selbst die positiven Figuren wie der Klassenlehrer und Bennys Mutter, die in letzter Sekunde als Begleitung auf der Klassenfahrt mitfährt, geraten dabei zu Witzfiguren. Im Film werden Freundschaft, Solidarität und das Hinterfragen der eigenen Vorurteile als positive Qualitäten gefeiert und spielerisch wird den Kindern auch die Gefahr nahegebracht, dass die Natur aus reinem Profitinteresse zerstört wird. Handwerklich ist der Film jedoch gut gelungen: Kamera, Drehbuch, die Auswahl der Drehorte und die neue Besetzung der Titelhelden sind allesamt auf hohem Niveau.