Die Perlmutterfarbe

Kinostart: 08.01.09
VÖ-Datum: 23.07.09
2008
Filmplakat: Die Perlmutterfarbe

FBW-Pressetext

Höchstes Prädikat für Marcus H. Rosenmüllers liebenswürdige Literaturverfilmung! Die zeitlose Geschichte über Freundschaft, Lüge und Verrat, angesiedelt im Bayern der 30er Jahre, überzeugt nicht nur durch die Natürlichkeit und mitreißende Emotionalität der (jungen) Darsteller. Auch die sorgfältige Ausstattung und der Abwechslungsreichtum zwischen Alltagsszenerie, eindrucksvoller Kinopoesie und spannungsgeladenen Momenten machen diesen Film zu einem bewegenden Erlebnis. Besondere Stärken entwickelt der Film auch in den stilleren Momenten, wenn er subtile Einblicke in die damalige Zeit gewährt und die faschistische Grundstimmung widerspiegelt. Ein sympathisches und magisches Werk, mitfühlend und packend erzählt, für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

Auf den ersten Blick mutet Rosenmüllers Kinderbuchverfilmung aus den 30er Jahren etwas altmodisch an. Die Geschichte über Freundschaft, Lüge und Verrat ist jedoch zeitlos und für Kinder und Erwachsene gleichermaßen packend erzählt. Sie handelt von einem Jungen, der sich in einem Netz von Lügen verstrickt und am Ende den Mut aufbringt, dies vor versammelter Schule zu gestehen. Dabei durchziehen die Perlmutterfarbe neben aufregenden, aktionsgeladenen Szenen auch viele poetische Momente, hübsche Episoden mit schelmischen Streichen und ersten verstohlenen Blicken auf Mädchen. Ein sympathischer Film mit einem Hauch Kinomagie.

Filminfos

Kategorie:Arthouse
Gattung:Spielfilm; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Marcus H. Rosenmüller
Darsteller:Markus Krojer; Zoe Mannhardt; Dominik Nowak; Benedikt Hösl
Drehbuch:Marcus H. Rosenmüller; Christian Lerch
Weblinks:; ;
Länge:103 Minuten
Kinostart:08.01.2009
VÖ-Datum:23.07.2009
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Constantin Film Produktion, d.i.e. Film GmbH
FSK:6
Förderer:BKM; FFF Bayern; DFFF

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Mit großem Einfallsreichtum bei den filmischen Mitteln und einem sicheren Sinn für das Milieu sowie die Epoche inszenierte Marcus H. Rosenmüller den Kinderbuchklassiker von Anna Maria Jokl auch als eine Beschreibug des Deutschlands der frühen dreißiger Jahre. Denn obwohl es keine eindeutigen Anspielungen auf den Nationalsozialismus gibt, wird die faschistische Grundstimmung in den perfiden Versuchen des Schülers Gruber deutlich, die Klasse A wie eine militaristische Bande zu organisieren, deren schlimmste Feinde die Schüler der Klasse B sind. Rosenmüller macht einfühlsam die seelischen Nöte des Protagonisten Alexander deutlich, der durch kleine Schwindeleien von Gruber erpresst wird und sich dabei in immer schlimmere Schuld verstrickt. Seine große Beichte vor der versammelten Schule ist dann auch ein grandioser, befreiender Moment, den Rosenmüller mit der gebührenden Dramatik inszeniert hat. Doch der Film bietet in stilleren Momenten auch Einblicke in das alltägliche Leben jener Zeit und wenn Rosenmüller nicht davor zurückschreckt, die Brutalität einiger Schüler recht drastisch darzustellen, gibt es als Gegenpol die eigentümlichen Erfindungen des Maulwurfs, dessen Wahrheitsmaschine ja nichts weiter als eine Kitzelfolterbank ist. Zu loben ist auch die Schauspielerführung von Rosenmüller, der gerade die jungen Darsteller dazu bringt, so natürlich vor der Kamera zu agieren, dass man keinen einzigen von ihnen beim Schauspielern erwischen kann. Die Musik mit ihren Anklängen von Nino Rota, die Ausstattung, Kameraarbeit und die mit einer angemessenen Getragenheit fortschreitende Dramaturgie: all das ist wie aus einem Guss und so wurde dem Film einstimmig das höchste Prädikat zugesprochen.