Die Nacht hat viele Augen

1986

Kurzbeschreibung

Nach dem spektakulär inszenierten Gefängnisausbruch eines Schwerverbrechers werden Polizisten auf die Beschattung seiner Exfreundin angesetzt
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:John Badham
Darsteller:Richard Dreyfuss; Emilio Estevez; Madeleine Stowe
Drehbuch:Jim Kouf
Kamera:John Seale
Schnitt:Tom Rolf
Musik:Arthur B. Rubenstein
Länge:117 Minuten
Produktion:
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Viele Augen hat die Nacht, und einige davon sind die Augen des Gesetzes, die unablässig eine bestimmte Person beobachten, in der Hoffnung, über sie an einen ausgebrochenen Schwerverbrecher heranzukommen. Wie diesem Gangster die Flucht gelingt, das verhilft dem Spiel zu einem furiosen Einstieg.

Die Qualität dieses Filmes summiert sich aus der Originalität der Schauplätze, der dramaturgischen Verklammerung von Problemen und der schauspielerischen Leistung. Der Konflikt des Kriminalbeamten, der sich in die Frau verliebt, die er beschatten muss, hebt sich dadurch glaubwürdig von der klischeedurchsetzten Handlung ab, mit der Polizeifilme dieser Machart aufzuwarten pflegen.

Die dramaturgisch ausgespielte Landschaft- Amerika nahe der kanadischen Grenze, mit Fischverarbeitung und Holzindustrie – verschaffte der Kamera ein reiches Betätigungsfeld. Das traditionelle Feind-Freundchafts-Gebaren der „Bullen unter sich“ verkümmert dank origineller Details und witziger Dialoge nicht zu einer thematischen Pflichtübung. Hingegen gerät die ausgedehnte Schlusssequenz mit der obligaten Verfolgung und ausgeklügelten Duellen nach Auffassung des Bewertungsausschusses zu einem allzu spekulativen Abgesang, der die vorübergehend vermittelte Nachdenklichkeit etwas billig aufs Spiel setzt.

Fazit: Ein spannender, zeitweilig aus dem Rahmen des Gewohnten fallender Unterhaltungsfilm, der sich nicht ohne Erfolg um Niveau bemüht.