Die Gedanken sind frei
FBW-Pressetext
Mit wenigen, minimalistischen Strichen fügt Regisseurin Urte Zintler in diesem schwarzweißen Animationsfilm die komplette Gedankenwelt einer alten Frau zusammen. Während diese das Lied „Die Gedanken sind frei“ vor sich hin singt, eröffnet sich ein ganzer Kosmos aus unterschiedlichsten Erinnerungsbildern: von ihrem Ehemann, über das Baby in ihren Armen bis zu Krieg und Kindheit, der schließlich in der Stille eine schöne Auflösung findet. Damit schafft es die Filmemacherin, auf eindrückliche Weise ein ganzes Leben einzufangen und auch eine filmische Entsprechung für die beginnende Demenz zu finden. Die in der Kürze entworfene Intensität und Eindrücklichkeit zeugt von großer künstlerischer Reife. Einstimmig besonders wertvoll.Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kurzfilm |
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Regie: | Urte Zintler |
Drehbuch: | Urte Zintler |
Länge: | 4 Minuten |
Produktion: | Federfisch Animation Urte Zintler |
FSK: | 0 |
Förderer: | Kunsthochschule Kassel; Hessische Filmförderung |
Jury-Begründung
Während eine alte Frau versucht, sich der Strophen des berühmten Volksliedes „Die Gedanken sind frei“ zu erinnern und bruchstückhaft mit gebrochener Stimme summt und singt, kommen streiflichtartig Erinnerungen ihres Lebens vor ihr Auge – vielleicht schöne, vielleicht tragische Momente. Und immer weniger und schwächer werden die Erinnerungen und verschwinden schließlich ganz...Die Jury bescheinigt der Autorin und Regisseurin einen der ergreifendsten Filme zum Thema Alters-Demenz geschaffen zu haben.
Eine zauberhafte Komposition von Musik und Zeichnungen. Zeichnungen, die in schwarzweiß und mit schlichter, ja minimalistischen Gestaltung, zu einem zauberhaften Tanz der Erinnerungen verweben. Und wenn die Stimme verebbt, verblassen die Erinnerungen am zarten, weißen Horizont des Lebensabends. Auch ein beglückendes Ende des Films.