Der Wechselbalg

Filmplakat: Der Wechselbalg

FBW-Pressetext

Stolz reiten die Eltern mit ihrem Baby aus. Doch auf einmal verschwindet das Kind und wird durch ein Trollkind ausgetauscht. Erschrocken und entsetzt wendet sich der Vater von dem hässlichen Geschöpf ab. Doch auch wenn die anderen Bewohner das fremde Wesen ablehnen, kann die Mutter es nicht im Stich lassen. Eine Kurzgeschichte von Selma Lagerlöf diente als Vorlage des 8minütigen Animationsfilms von Maria Steinmetz. Dabei vermischt die Regisseurin gekonnt verschiedene Stilrichtungen wie ikonische Malerei und Scherenschnitt und spielt kreativ mit der Sprache und der Symbolik. Als Lobgesang auf Toleranz und die grenzenlose Mutterliebe ist dieser rührende Kurzfilm ein würdiger Preisträger des „Lena Weiss Animationspreises für Menschlichkeit“ im Jahr 2011.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Maria Steinmetz
Drehbuch:Maria Steinmetz
Schnitt:Maryna Schuklina
Musik:Felix Raffel
Länge:8 Minuten
Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg
Förderer:Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Abschlussfilm von Maria Steinmetz, nach einer Erzählung von Selma Lagerlöf, besitzt eine sehr eigene Animations- und Zeichensprache, die Elemente der Ikonografie, aber auch des Jugendstils mischt, und damit für das Thema besondere Akzente setzt.
Der Kurzfilm verzichtet weitgehend auf Sprache oder setzt diese an manchen Stellen typografisch um. So erreichen seine Bilder eine besonders starke Wirkung. Daraus ergeben sich aber auch eigene, humorvolle Effekte, die seinem ideellen Thema Leichtigkeit verleihen.

Die farbliche Komposition des Films gibt ihm eine warme Wirkung und setzt den Kontrast des Themas um. Dem sonnengelben Strahlen der dargestellten Menschengestalten steht der dunkle Troll gegenüber. Die Spiegelung der Menschen im Dunklen, Unbekannten und der verborgenen Seite wird so überzeugend dargestellt.
Der Appell des Films, das Fremde, Düstere und Bedrohliche nicht zu verleugnen, sondern als Teil der Natur anzuerkennen, wird in diesem Kurzfilm überzeugend umgesetzt.