Jurybegründung
Die Schwierigkeiten, dem Film gerecht zu werden, ihn adäquat zu verstehen, liegen in der Verschränkung von drei Gestaltungsebenen: einmal die von Dürrenmatt gelesene Erzählung "Der Tunnel", zum anderen Aufnahmen von ihm, der inzwischen sehr viel älter geworden ist, und drittens die Situationsschilderung, die absichtsvoll mit dem Inhalt der Erzählung nicht übereinstimmt. So ist einmal Verfremdung zu konstatieren, Diskrepanz, Gegenläufigkeit der gestalterischen Mittel, zum anderen ein Wechselspiel der Absurdität von Geschehenem oder Erzähltem und der Banalität eben der selben Sinneseindrücke. Es kann dem Film nicht abgesprochen werden, dass in dieses vielfältig verschlungenen Formen der Getsaltung konsequent bleibt, doch ist andererseits in diesem Labyrinth, in dem Wechselspiel von Anspielung und Überdeutlichkeit, sein Verständnis und seine Interpretation ungewöhnlich erschwert.