Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Spielfilm |
Regie: | Philip Kaufman |
Darsteller: | Sam Shepard; Scott Glenn; Ed Harris; Dennis Quaid; Fred Ward; Barbara Hershey; Kim Stanley; Veronica Cartwright; Pamela Reed |
Drehbuch: | Philip Kaufman |
Buchvorlage: | Tom Wolfe |
Kamera: | Caleb Deschanel |
Schnitt: | Glenn Farr; Lisa Fruchtman |
Musik: | Bill Conti |
Länge: | 192 Minuten |
Verleih: | Warner |
Produktion: | W-film Distribution Stephan Winkler, Chartoff-Winkler Productions, Culver City, California |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Die sehr eingehende Diskussion verlief teilweise ausgesprochen kontrovers. Die Mehrheit des Bewertungsausschusses war der Auffassung, dass es diesem, in seinem ideologischen Ansatz sehr typisch amerikanischen Spielfilm über die Anfangsphase der Raumfahrt gelungen ist, seinen Anspruch im ganzen spannungsvoll und überzeugend einzulösen. Vorzüge liegen in der historischen Genauigkeit, mit der die einzelnen Phasen der „Weltraumeroberung“ vorgeführt werden: die Arbeit und Risiken der Testpiloten, die versuchen, die Schallmauer zu durchbrechen; die Entwicklung des NASA-Programms auf der Basis des nationalen Prestiges gegenüber der UdSSR; Auswahl, Testprogramme, dann Training der Astronauten; Raketentests; Versuche mit ballistischen Flügen; Erdumrundungen. Dabei kommen auch die familiären Bindungen der Astronauten und der Show-Charakter der „Siegesfeiern“, der nationale Heroismus der Empfänge, Ehrungen und Feste ins Spiel.Es besticht die Genauigkeit, mit der das Ambiente jeweils der Zeit entsprechend eingefangen wurde. Die einzelnen historischen Figuren, die „Helden“ der Raumfahrt, sind typengerecht besetzt und schauspielerisch gut geführt. Die Fotografie, durchweg auf gutem Standard, ist an manchem Stellen ungewöhnlich eindrucksvoll. Das gilt besonders für die tricktechnisch manipulierten Aufnahmen von Flugeindrücken über den Wolken und aus dem „Weltraum“. Bemerkenswert ist die Montage von Dokumentaraufnahmen und Spielszenen. Die Regie überzeugt in vielen atmosphärisch dichten Einzelszenen, auch in den gekonnt choreographierten Massenszenen. Trotz seiner Überlänge verliert der Film nur selten an Spannung. Der klassische Begriff des siegreichen Helden setzt sich zwar letztlich immer wieder durch, wird in zahlreichen Zwischenphasen aber auch eingeschränkt und modifiziert. Ängste, Versagen, das Ausgeliefertsein an Prestigedenken, Ehrgeiz, Organisation, Technik, Funktionstüchtigkeit und an zum Teil erniedrigende Testerfahrungen, die Risiken der Unternehmungen, die Gefahren des Scheiterns werden eindringlich artikuliert. Der Ruhm, so hochgejubelt er auch wird, ist teuer bezahlt. Der Erste, der Schnellste, Beste ist man immer nur für kurze Zeit, um dann überrollt, auf die zweite Position zurückgesetzt oder schnell vergessen zu werden. Bemerkenswert ist der Schnitt, der offizielles Heldenpathos in Worten, Ritualen und Musik durch kritische Bildphasen konterkariert.
Bemängelt wurde, dass die einzelnen Figuren kaum Entwicklungen zeigen. Die überstimmte Mehrheit wandte engagiert ein, dass dem Film die kritische Reflexion des Heldenbegriffs letztlich jedoch fehle; dass er die nationalistische Ideologie überbetone; dass er die teure Technologie der Raumfahrt und der Überschallflugzeuge keinen Augenblick in Frage stelle: Mängel, die entschiedener zu bedauern seien, als unsere Zeit vor Gefährdungen und weltweiten humanen Problemen stehe, deren Brisanz es eigentlich verhindern müsste, den Triumph der Technologie und der aufwändigen Prestigeprogramme so unkritisch hochzujubeln, wie es in diesem Film geschehe.