Der Ruf der Wale

Kinostart: 16.02.12
2011
Filmplakat: Der Ruf der Wale

FBW-Pressetext

Das Städtchen Point Barrow in Alaska wird 1988 Schauplatz eines besonderen Ereignisses: Drei Grauwale haben sich auf ihrem Weg in den Süden unter Eismassen verirrt und benötigen nun dringend Hilfe. Ein Lokalreporter entdeckt die hilflosen Tiere, sein Bericht zieht Kreise nach sich, die bis zu einer medial stark beobachteten Rettungsaktion führen. Es ist eine wahre und berührende Geschichte, die hier von Regisseur Ken Kwapis mit Spannung und viel Gefühl verfilmt wurde. Spektakuläre Aufnahmen und viele kleine Nebenstränge lassen die Geschichte lebendig werden und wirken teilweise fast dokumentarisch. Und ganz nebenbei wird unserer Gesellschaft, die beherrscht wird von Image- und PR-Denken, ein kritischer Spiegel vorgehalten, wodurch der Film eine reizvolle und ambivalente Note erhält. Drew Barrymore als engagierte Umweltaktivistin und Ted Danson als Ölmagnat sind nur zwei von vielen Figuren, die in das Schicksal der tierischen Helden verwoben werden. Denn die drei Wale übernehmen klar die Hauptrollen in diesem spannenden Natur- und Familienfilm, der die positive Botschaft vermittelt, dass ein Miteinander nötig ist, um unüberwindbare Hindernisse doch noch überwinden zu können.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Familienfilm
Regie:Ken Kwapis
Darsteller:Drew Barrymore; John Krasinski; Kristen Bell; Dermot Mulroney; Tim Blake Nelson; Vinessa Shaw; Ted Danson; Stephen Root
Drehbuch:Jack Amiel; Michael Begler
Buchvorlage:Thomas Rose
Kamera:John Bailey
Schnitt:Cara Silverman
Musik:Cliff Eidelman
Webseite:;
Weblinks:;
Länge:107 Minuten
Kinostart:16.02.2012
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures, Anonymous Content; Working Title Films;
FSK:0

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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Nach einer wahren Geschichte wird in der Regie von Ken Kwapis das Rettungsmanöver für drei im Eis eingeschlossene kalifornische Grauwale filmisch erlebbar gemacht. Dabei, soviel sei schon zu Beginn gesagt, handelt es sich um gute Unterhaltung für die ganze Familie. Ästhetisch reizvoll ist die Retrospektive auf die Verhältnisse in den späten 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die von Shay Cunliffe ausgewählten Kostüme stimmen gut mit der Mode der 80er Jahre überein. Die Nebenfiguren des Films sind allesamt liebevoll und überzeugend gezeichnet. Einige wünscht man sich noch präsenter, wie den kleinen Innuit-Jungen, der anfangs mit seinem Großvater im Walfänger-Boot sitzt und quasi die Identifikationsfigur für das junge Publikum darstellt. Ganz genregerecht wird die Romantik in diesem Film nicht vergessen, die allgemein emotionale Handlung dürfte bei großen Teilen des Publikums durchaus ihre Wirkung nicht verfehlen. Überzeugen können dabei vor allem John Krasinski als Provinzreporter Adam Carlson und Drew Barrymore als Greenpeace-Aktivistin. Aber auch die Nebenrollen sind mit guten Schauspielern besetzt (u.a. Kristen Bell, Dermot Mulroney, Tim Blake Nelson und Ted Danson). Die filmischen Mittel werden professionell eingesetzt und die Story (samt narrativen Nebensträngen) erweist sich als geeignet, um aufregende und sentimentale Kinoerlebnisse hervorzurufen. Zuweilen finden sich sogar kritische Einblicke in die jeweiligen taktischen Kalküls von Journalisten, Geschäftsleuten und Politikern. Dagegen werden andere problematische Themen nur am Rande gestreift, aber nicht weiter aufgezeigt wie z.B. das Dilemma, in dem sich die Walfänger der Innuit befinden. Freilich sind radikale Kritik und tiefgehende Analyse in diesem Genre unüblich und solche Interventionen wäre dem Publikumswunsch nach ungetrübtem Amüsement auch abträglich. Auch wenn die Frisuren im Rahmen der Rettungsaktionen teilweise noch zu perfekt sitzen und die Animation der Wale gegen Ende auffällig wird, besitzt der Film insgesamt ein unbestreitbares und gekonnt in Szene gesetztes Sentiment sowie einen attraktiven Unterhaltungswert, den die Jury als „wertvoll“ anerkennen konnte.