Der Informant!

Kinostart: 05.11.09
2009
Filmplakat: Der Informant!

FBW-Pressetext

Der chronische Lügner Mark Whitacre arbeitet als Vizepräsident bei dem Landwirtschaftskonzern ADM in Illinois. Als er seinem Chef anvertraut, dass er den Verdacht auf einen Maulwurf in der Firma hegt, wendet sich dieser an das FBI. Doch das darauf folgende Doppelspiel des neurotischen Familienvaters Marc und sein Auftrag als FBI-Informant zu dienen, lösen eine verzweigte Kette von packenden Ereignissen aus und bringen immer neue Ungereimtheiten ans Licht. Der neue Film von Steven Soderbergh erzählt mit viel Witz ein sehr charmantes Gaunermärchen, das auf wahren Begebenheiten beruht. Dabei überzeugt der Film neben einem unterhaltsamen Genremix und konterkarierender Musik vor allem durch den brillant besetzten und wandlungsfähigen Matt Damon. Die Jury ist hundertprozentig überzeugt und sagt: besonders wertvoll!
Prädikat besonders wertvoll

Film-PDF Download

Filminfos

Gattung:Thriller; Komödie
Regie:Steven Soderbergh
Darsteller:Matt Damon; Lucas McHugh Carroll; Eddie Jemison
Drehbuch:Scott Z. Burns
Buchvorlage:Kurt Eichenwald
Kamera:Steven Soderbergh
Schnitt:Stephen Mirrione
Musik:Marvin Hamlisch
Weblinks:;
Länge:108 Minuten
Kinostart:05.11.2009
Verleih:Warner
Produktion: Participant Media, Groundswell Productions; Warner Independant;
FSK:12

Trailer wird nach Klick nicht abgespielt?
Hier geht es zum Download des aktuellen Quicktime-Players.

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.


Die Geschichte von einem, der immer lügt. Matt Damon spielt diesen Spießer Mark Whitacre aus der Provinz von Illinois auf eine in jeder Hinsicht unfassbare Art und Weise.

Nicht nur, dass er mit Perücke, Brille, dicker Nase, schwer ausgestopften Wangen und 20 Kilo Übergewicht daherkommt, nein, wir merken schnell, dass nichts so ist, wie er es gerade eben gesagt hat. Es gibt immer noch eine neue Variante der Wahrheit; nichts ist so, wie es scheint.

Vordergründig geht es in diesem auf einem authentischen Fall aus den 90er Jahren basierenden Film um Kartellabsprachen und Bestechung in einem international operierenden Agrarkonzern. Spätestens mit den inneren Monologen des Hauptdarstellers, in denen er das Gesehene und Gesagte ins Absurde verdreht oder konterkariert, wird klar, dass wir den mitten in diesen Skandal verstrickten Mark Whitacre sympathisch und witzig, aber auch reichlich neben der Spur finden. Achtung! Hier stimmt etwas nicht.

Als er sich zum Spitzel und Kronzeugen von FBI und amerikanischem Finanzministerium machen lässt, erkennen wir, dass es immer mehrere Wahrheiten in dieser Geschichte geben wird, und machen uns gerne mit dieser nach allen Seiten vergnüglich vor sich hin persiflierenden Krimikomödie auf eine zweistündige Reise.

Sätze wie „Seien Sie 100% ehrlich.“ Oder „Ach ja, ich habe Ihnen noch nicht alles gesagt.“ werden zum amüsanten Running Gag. Und als wir am Ende glauben wollen, die wirklich wahre Wahrheit und den Helden der Geschichte im Gefängnis wahrhaft geläutert vorgefunden zu haben, müssen wir feststellen, dass dem nicht so ist. Mark Whitacre ist Opfer und Täter zugleich. Dass selbst die Ärzte und Psychiater ihm eine „bipolare Persönlichkeitsstörung“ attestieren, ist im Zweifelsfall von ihm selbst auf entsprechend amtlichem Briefpapier gefaked worden. Wer weiß, vielleicht plappert er auch nur so vor sich hin...

Steven Soderbergh scheint eine unbändige Lust anzutreiben, dem Zuschauer durch souverän gesetzte Stilmittel wie absurde Dialoge, Filmzitate, eine elegant-ironische Mischung aus 50er Jahre-Tanzorchester, James-Bond-Musik und Country-Swing eine „Gangsterschnurre“ vorzusetzen, die durchaus als augenzwinkernder Kommentar zur aktuellen weltweiten Finanzkrise gesehen werden kann. Und manchmal beschleicht einen das Gefühl, der Co-Produzent George Clooney würde gleich um die Ecke kommen. Aber das ist ein anderer Film...