Der große Trip - Wild

Kinostart: 15.01.15
VÖ-Datum: 21.05.15
2014
Filmplakat: Der große Trip - Wild

FBW-Pressetext

Im Sommer 1995 entschließt sich Cheryl Strayed, den Pacific Crest Trail von Kalifornien bis nach Oregon zu wandern. Fast 2000 Kilometer – ein Gewaltakt, selbst ohne den überschweren großen Rucksack, mit dessen Gewicht die junge Frau gerade am Anfang zu kämpfen hat. Doch obwohl Cheryl auf ihrer Reise immer wieder auf Widrigkeiten durch Wetter, den Hunger und ihre geringe Wandererfahrung trifft, so ist sie doch entschlossen, den kompletten Weg zu gehen. Denn sie hofft, dadurch etwas zu bewältigen. Die innere Blockade. Den Wunsch, einfach aufzugeben. Und eine schmerzvolle Vergangenheit, in der sie Fehler beging. Und zuviel verloren hat. Es ist eine wahre Geschichte, die der Regisseur Jean-Marc Vallée hier erzählt. Geschickt lässt das auf dem gleichnamigen Bestseller von Cheryl Strayed basierende Drehbuch von Nick Hornby Cheryl während ihres langen Weges immer wieder zurückgehen in ihrer Erinnerung. Ob Kindheitserlebnisse, Liebhaber, eine Ehe, die durch Fremdgehen in die Brüche ging, Freundschaften oder die Heroinabhängigkeit – all diese Erfahrungen bindet der Film organisch ein in die Rahmenerzählung des strapaziösen Wegs. So reflektiert der Film eine äußere, aber auch eine innere Reise, die den Zuschauer in jedem Moment und in jedem großartig eingefangenen Bild gefangen nimmt. Dies geschieht auch dank der grandiosen Darstellerleistung von Reese Witherspoon, die auch als Produzentin hinter dem Film steht und die Rolle der Cheryl mit all ihren körperlichen Herausforderungen annimmt und meistert. Stück für Stück wird Cheryls Geschichte offenbart, ihre Ängste, ihre Wünsche, die Trauer um ihre Mutter. Und am Ende der Reise erinnert sich der Zuschauer wieder an das Zitat von Emily Dickinson, das wie ein Leitmotiv über der Geschichte steht: „Wenn dein Mut sich dir verweigert, übertriff deinen Mut!“ DER GROSSE TRIP – WILD ist ein kraftvoller, berührender und überwältigender Film über das Überwinden von Grenzen – und die Chance auf einen Neuanfang am Ende des Weges.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Jean-Marc Vallée
Darsteller:Reese Witherspoon; Laura Dern; Thomas Sadoski; Michiel Huisman; Gaby Hoffmann; Kevin Rankin; Charles Baker; W. Earl Brown
Drehbuch:Nick Hornby; Cheryl Strayed
Kamera:Yves Bélanger
Schnitt:Martin Pensa; Jean-Marc Vallée
Musik:Susan Jacobs
Weblinks:; filmsortiment.de;
Länge:116 Minuten
Kinostart:15.01.2015
VÖ-Datum:21.05.2015
Verleih:Fox
Produktion: Fox Searchlight Pictures, Pacific Standard;
FSK:12
BD EAN-Nummer:4010232065773
DVD EAN-Nummer:4010232065766

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Sie nennt sich Cheryl Strayed, und ihr Nachname bedeutet „abgeirrt“. Die junge Frau hat tatsächlich ihren Lebensweg verloren, nachdem der Tod ihrer Mutter sie völlig aus der Bahn geworfen hat. Sie wurde drogensüchtig und ging so oft und wahllos fremd, dass dadurch ihre Beziehung und alle ihre Freundschaften in die Brüche gingen. Deshalb entschied sie sich im Jahr 1994, einen Weg in ihrem Leben konsequent bis zum Ende zu gehen, und dies war der fast 1800 Kilometer lange Pacific Crest Trail von der Mojave Wüste bis nach Oregon. Diese wahre Geschichte, die Cheryl Strayed in einem autobiografischen Bestseller erzählt hat, wird in „DER GROSSE TRIP sehr einfühlsam und bewegend in Szene gesetzt. Nick Hornby hat das Drehbuch dazu geschrieben und dramaturgisch geschickt beginnt er damit, dass die Heldin am Anfang ihrer Wanderung alles falsch macht. Ihr Rucksack ist viel zu schwer, sie ist offensichtlich nicht körperlich fit für die Reise und ein emotionelles Wrack. Aber als sie so in ihr Abenteuer eher stolpert als geht, gibt ihr Reese Witherspoon vom ersten Augenblick an einen kompromisslosen Lebenswillen, der das Interesse an dieser Filmfigur weckt. Diese Neugierde wird durch Rückblenden befriedigt, durch die Stück für Stück klar wird, wie speziell ihr Verhältnis mit ihrer Mutter war und wie sie mit der gleichen Intensität um sie getrauert hat, mit der sie nun diese Reise unternimmt. Es geschieht nichts Spektakuläres auf dieser Wanderung, aber Cheryl entwickelt sich auf eine faszinierende Weise auf dieser sowohl äußerlich wie auch innerlich existenziellen Reise. Jean-Marc Vallée ist einer von den Regisseuren, die ihre Figuren sehr authentisch und lebensnah in Szene setzen können und Reese Witherspoon liefert hier eine oscarreife Leistung, weil sie völlig uneitel spielt und eine verblüffende Intimität zulässt.