Der Brief für den König

Kinostart: 13.11.08
VÖ-Datum: 29.05.09
2008
Filmplakat: Der Brief für den König

FBW-Pressetext

In eine ganz eigene, mittelalterliche Abenteuerwelt mit Königen, roten und schwarzen Rittern entführt Der Brief für den König seine kleinen und großen Zuschauer. Die aufwändige niederländisch-deutsche Koproduktion setzt den literarischen Bestseller aus dem Jahre 1962 mit viel Liebe zum Detail um. Schöne Landschaftsaufnahmen, imposante Burgen und eine klug gewählte Besetzung ziehen die Zuschauer in den Bann. Da heißt es bis zur letzten Minute mitfiebern für den Knappen Tiuri, der unter großen Gefahren eine wichtige Nachricht an den König zu überbringen hat. Mit viel Mut, Herz und Unterstützung von Gefährten kann der jugendliche Held somit eine Verschwörung aufdecken und Unheil von gleich zwei Königreichen abwenden. Diese abwechslungsreiche Reise verbindet gekonnt klassische Märchenelemente mit einer spannenden Erzählung um Freundschaft und Güte und so gelingt eine reizvolle Adaption.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Abenteuerfilm; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Pieter Verhoeff
Darsteller:Uwe Ochsenknecht; Yannick van de Velde; Quinten Schram
Drehbuch:Maarten Lebens; Pieter Verhoeff
Weblinks:;
Länge:111 Minuten
Kinostart:13.11.2008
VÖ-Datum:29.05.2009
Verleih:Zorro
Produktion: Armada Productions, Heimatfilm, Eyeworks Egmond und Armada, KRO, ZDF, studio.tv.film;
FSK:6
Bildungseinsatz:;
Förderer:Filmstiftung NRW; DFFF

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die deutsch-niederländische Koproduktion von Pieter Verhoeff nach dem Fantasy-Bestseller der niederländischen Autorin Tonke Dragt aus dem Jahr 1962 bietet aufwändig gestaltetes Abenteuerkino für junge Zuschauer. Es geht um den Schildknappen Tiuri, der zum Ritter geschlagen werden soll, aber in der letzten Nacht seiner Prüfung entgegen aller Anweisungen das Schloss verlässt, um einem Hilferuf zu folgen, der ihn hinaus ins Leben führt. Der sterbende Ritter Edwinen übergibt ihm einen Brief an den König des Nachbarlandes Unauwen, der diesen vor großem Unheil warnen soll. Tiuri macht sich auf den Weg, auf dem er viele Prüfungen und Gefahren bestehen und wichtige Entscheidungen treffen muss, aber auch Freundschaft und Weggefährten findet. Gegen Ende wird klar, dass man auch ohne Schwert und Schild ein Ritter sein kann.

Der Film ist aufwändig gestaltet, zeigt imposante Burgen, prächtige Kostüme und eindrucksvolle Landschaften. Er lässt die realen Drehorte zur Wirkung kommen und verzichtet weitgehend auf Spezialeffekte und Computeranimation. Blutige Kampfszenen werden ausgespart, aber die Reit- und Fechtszenen mit dem jungen Tiuri sind überzeugend gestaltet. Die Szenen im Hochgebirge beeindrucken und gewinnen dem Genre des Ritterfilms neue Aspekte ab. Die Beziehung Tiuris zu dem jungen Piak, der ihn durchs Hochgebirge geleiten soll, als Knappe bei ihm bleibt und schließlich zum Freund wird, ist mitreißend und schön erzählt.

Allerdings ist das Drehbuch recht eindimensional konstruiert, die Geschichte ist absehbar und wird als schiere Aufeinanderfolge von Prüfungen erzählt. Es gibt keine inneren Anfeindungen und Zweifel des Helden. Szenen, die potentiell Humor in sich bergen, wie das Auswendiglernen des Briefes mit Hilfe einer Melodie, werden nicht ausgeführt. Bis auf die Figur des Stadtschreibers, die ambivalent angelegt ist, sind die Charaktere sehr holzschnittartig gestaltet.

In dieser Einfachheit und Klarheit bietet der Film feste Orientierungsmarken für jüngere Zuschauer etwa im Alter von Grundschulkindern. Für sie kann er als Märchen von Freundschaft und Abenteuer funktionieren, während jugendliche und ältere Zuschauer Spannung und Differenzierung vermissen dürften.