Das Reich der Sonne
Kurzbeschreibung
Ein verwohnter englischer Junge muss nach der Trennung von seinen Eltern lernen, auf eigenen Füßen zu stehen und sich in den Kriegswirren (Shanghai 1941, japanische Invasion) allein durchzuschlagen.Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm; Kriegsfilm |
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Regie: | Steven Spielberg |
Darsteller: | Christian Bale; John Malkovich; Nigel Havers; Joe Pantoliano |
Drehbuch: | Tom Stoppard; Menno Meyjes |
Buchvorlage: | J.G. Ballard |
Kamera: | Allen Daviau |
Schnitt: | Michael Kahn |
Musik: | John Williams |
Länge: | 152 Minuten |
Kinostart: | 10.03.1988 |
Produktion: | |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Leinwandopus von Steven Spielberg erzählt die Geschichte des englischen Jungen Jim, der als wohlbehüteter Sohn reicher Eltern in Shanghai im Luxus aufwächst, durch die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs von seinen Eltern getrennt in den Kriegswirren um sein nacktes Überleben zu kämpfen.Die Entwicklung dieses Jungen vom träumenden, naiven Kind zum halben Erwachsenen wird mit großer Einfühlsamkeit und keineswegs einsichtig, sondern außerordentlich differenziert geschildert. Die schauspielerische Leistung Christian Bales als Jim nötigte dem Ausschuss Bewunderung ab. Der Film zeigt eindrucksvoll, was der Krieg aus einem Kind machen kann, bringt aber zum Schluss die tröstliche Botschaft, dass auch der Krieg das Kindsein nicht völlig zerstören kann.
Spielberg inszeniert diese Erzählung mit der bei ihm gewohnten Brillanz, mit einer intelligenten Dichte beeindruckender Bilder. Der Gegensatz zwischen dem Luxus arroganter Kolonialherren und der Not chinesischer Slums wird optisch ebenso deutlich wie das auf das bloße Existenzminimum beschränkte Dasein, in einem japanischen Internierungslager und die Perfektion des filmischen Handwerks ist überaus eindrucksvoll.
Wenn sich die Mehrheit des Ausschusses dennoch nicht zur Erteilung des höchsten Prädikats entschließen konnte, so liegt die Ursache hierfür darin, dass diese Perfektion der Inszenierung äußerer Geschehnisse zeitweise zum Selbstzweck geraten zu sein scheint. Die Opulenz der Ausstattung und die breite Darstellung des äußeren Geschehens lenken manchmal vom eigentlichen Inhalt des Films nur ab; sie überdecken stellenweise die sensibel erzählte Geschichte eines in die Kriegswirren verschlagenen Kindes, für das der Krieg gleichermaßen äußerste Not und großes Abenteuer bedeutet.