Das Paket
FBW-Pressetext
Dieser Kurzfilm von Marco Gadge wirft den Zuschauer mitten hinein in eine ebenso schräge wie amüsante Szenerie a la Quentin Tarantino: Zwei skurrile Gangster sollen eine ganz spezielle Lieferung überbringen, haben allerdings mit verschneiten ostdeutschen Straßen und einer hartnäckigen Baustellenampelanlage zu kämpfen. Ohne überladene Gesten und protzige Mittel, dafür aber mit zugespitzen Dialogen, geschickten Andeutungen und einem geradezu entwaffnenden Humor nimmt diese Story vom ersten bis zum letzten Moment für sich ein. Auch handwerklich weiß der Filmemacher mit seinem Medium umzugehen und die richtigen Bilder zu entwickeln. Einstimmig: besonders wertvoll!Filminfos
Gattung: | Komödie; Kurzfilm |
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Regie: | Marco Gadge |
Darsteller: | Thomas Dehler; Michael Schrodt; Than Le Duc |
Drehbuch: | René Jacob |
Kamera: | Leif Thomas |
Schnitt: | René Jacob |
Musik: | Peter Fietz; Oliver Gunia |
Länge: | 9 Minuten |
Produktion: | Marco Gadge |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
DAS PAKET ist ein überaus amüsanter und unterhaltsamer Kurzfilm über zwei zwilichte Gestalten, die den Auftrag haben ein Paket unverzüglich mit unklarem, fragwürdigem Inhalt abzuliefern. Doch mit ihrem Lada stranden sie hilflos an der Ampel einer Tagesbaustelle im Nirgendwo einer schneeverschneiten Landschaft. Mit zunehmender Nervosität wegen des engen Zeitplans wird schon mal die Pistole gezogen und so entpuppen sich die zwei zunächst unauffälligen Durchschnittstypen schnell als Schmalspurganoven. Die Ausstattung mit Mützen und dem Kontrabass auf dem Autodach deuten rasch auf eine gelungene Komödie hin.Guter Erzähl-Rhythmus auf der Basis eines auf den Punkt gebrachten Drehbuchs, treibt die Komödie über zwei perfekt besetzte und in deren Ernsthaftigkeit überaus komische Loser-Typen stetig voran und beschert am Höhepunkt der Geschichte eine überraschende Wende. Geschliffene minimalistische Dialoge, bei denen keine Silbe zuviel ist, halten den Plot spannend, urkomisch und das Interesse am Geschehen wach. Die Kamera kontrastiert perfekt die weiten Schneelandschaftsbildern im Gegensatz zur räumlichen Enge der beiden skurril gekleideten Protagonisten im ostdeutschen Lada.
Abgerundet wird dieses Filmvergnügen mit einer passenden und gegen den Stich gebürsteten Filmmusik, deren ironischer Einsatz den Fortgang der Geschichte geschickt unterstützt und Spannung aufbauende Kontrapunkte setzt.