Das kalte Herz

Filmplakat: Das kalte Herz

FBW-Pressetext

Peter Munk ist ein armer Köhler, der sich nichts sehnlicher wünscht als Geld und Ansehen. Als er eines Tages auf einen Waldgeist trifft, der ihm drei Wünsche gewährt, glaubt Peter sich im Himmel. Doch seine Gier und sein fehlender Verstand lassen ihn die falschen Dinge tun und so begibt sich Peter eines Tages in ein Tauschgeschäft mit dem bösen Holländer-Michel, der ihm allen Reichtum dieser Welt anbietet. Doch dafür will er Peters Herz. DAS KALTE HERZ ist eine der bekanntesten Geschichten von Wilhelm Hauff, die schon oft ihren Weg auf die Leinwand gefunden haben. Doch der deutsche Trickfilmer Hannes Rall findet mit seinem 30minütigen Animationsfilm einen ganz neuen Zugang zu der mystisch-romantischen Geschichte eines ewig Gierigen, dessen Gewissen ihn gerade noch umkehren lässt, bevor er für immer sein Herz verliert. Ralls Zeichnungen sind abstrakt und in ihrer fließenden und teilweise auch verfremdenden Dynamik erinnern sie an Scherenschnitte sowie den expressionistischen Film. In den Hauptrollen ist DAS KALTE HERZ mit prominenten Stimmen besetzt, welche die besondere Qualität und die unheilvolle Stimmung eindrucksvoll unterstreichen. Ein Märchen für Erwachsene – stimmungsvoll und auch nach all den Jahren immer noch faszinierend.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Hannes Rall
Drehbuch:Hannes Rall
Buchvorlage:Wilhelm Hauff
Kamera:Hannes Rall
Schnitt:Hannes Rall
Musik:Eckart Gadow
Webseite:;
Länge:29 Minuten
Produktion: Meier & Rall Animation Hannes Rall
FSK:6
Förderer:MFG Baden-Württemberg

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Wilhelm Hauffs Märchen wird hier in einem expressionistischen Zeichenstil animiert. Die archetypischen Figuren sind ausdrucksstark entworfen. Im traditionellen Stil mit der Hand gezeichnet und animiert, sind die Bilder immer in Bewegung. Mit diesen ständig fließenden Einstellungen drückt er eher die in der Geschichte geschilderten Emotionen aus, als dass er etwa dekorativ oder gar realistisch malt. So ragt der Holländer Michel bedrohlich über Peter Munk auf, der als armer Sünder noch mehr in sich zu versinken droht und den Mund zu einer Schreckensgeste verzehrt. Mit der Gefahr nimmt auch die Alarmfarbe Rot immer mehr zu. Die kantigen, zweidimensional gehaltenen Zeichnungen erinnern an Scherenschnitte, und die auch manchmal irritierende permanente Bewegung lässt das Geschehen nur noch intensiver wirken. Karl-Michael Vogler und Philipp Moog erzählen in einem zu der Geschichte genau passenden altmodisch getragenen Tonfall und ihre Texte sind gespickt mit antiquierten Begriffen und Redewendungen. Diese dürfte Hannes Rall wohl aus dem Originaltext übernommen haben. Auch die stimmungsvolle, dunkel romantische Musik verstärkt die märchenhafte Atmosphäre. Dabei ist die Geschichte, wie alle universellen Stoffe heute so gültig und aktuell wie in der Zeit ihrer Entstehung.