Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Wilhelm Hauffs Märchen wird hier in einem expressionistischen Zeichenstil animiert. Die archetypischen Figuren sind ausdrucksstark entworfen. Im traditionellen Stil mit der Hand gezeichnet und animiert, sind die Bilder immer in Bewegung. Mit diesen ständig fließenden Einstellungen drückt er eher die in der Geschichte geschilderten Emotionen aus, als dass er etwa dekorativ oder gar realistisch malt. So ragt der Holländer Michel bedrohlich über Peter Munk auf, der als armer Sünder noch mehr in sich zu versinken droht und den Mund zu einer Schreckensgeste verzehrt. Mit der Gefahr nimmt auch die Alarmfarbe Rot immer mehr zu. Die kantigen, zweidimensional gehaltenen Zeichnungen erinnern an Scherenschnitte, und die auch manchmal irritierende permanente Bewegung lässt das Geschehen nur noch intensiver wirken. Karl-Michael Vogler und Philipp Moog erzählen in einem zu der Geschichte genau passenden altmodisch getragenen Tonfall und ihre Texte sind gespickt mit antiquierten Begriffen und Redewendungen. Diese dürfte Hannes Rall wohl aus dem Originaltext übernommen haben. Auch die stimmungsvolle, dunkel romantische Musik verstärkt die märchenhafte Atmosphäre. Dabei ist die Geschichte, wie alle universellen Stoffe heute so gültig und aktuell wie in der Zeit ihrer Entstehung.